In Frankreich haben beim Erstliga-Spiel zwischen RC Lens und Fussball-Meister OSC Lille am Samstagabend Fans beider Clubs das Spielfeld gestürmt und sich Handgemenge geliefert.
Mehrere blutüberströmte Verletzte mussten per Krankenwagen aus dem Stadion von Lens abtransportiert werden, berichtete der Sender France bleu unter Berufung auf seinen Reporter im Stadion. Die Präfektur habe von Leichtverletzten gesprochen. Die Bereitschaftspolizei drängte die Krawallmacher zurück.
Nach Krisenberatungen wurde das Nordderby mit einer halben Stunde Verspätung fortgesetzt und endete mit 1:0 für die Gastgeber dank des Treffers von Przemyslaw Frankowski (74.).
Schlechte Vorzeichen
Zu dem Gewaltausbruch kam es am Ende der ersten Halbzeit, als Fans des OSC Lille es auf ein Kräftemessen mit den Anhängern aus Lens ankommen lassen wollten, berichtete der Sender. Daraufhin hätten Lens-Fans das Spielfeld gestürmt. Es sei zu Raufereien gekommen, während Lille-Fans von der Tribüne aus Stadionsitze auf die gegnerischen Fans und die Polizei geworfen hätten.
Angeheizt wurde der Konflikt dadurch, dass die Fans coronabedingt seit langer Zeit nun wieder ins Stadion können, berichtete der Sender France Info. Ausserdem habe es erstmals seit elf Jahren ein Aufeinandertreffen der beiden rivalisierenden Clubs aus dem Norden in der Ligue 1 mit Fans gegeben. Lens war in der Vorsaison aufgestiegen, die Partien hatten aber ohne Zuschauer stattgefunden.
Die Auseinandersetzungen im Stade Bollaert-Delelis erinnern an die Krawalle beim daraufhin abgebrochenen Spiel OGC Nizza Nizza gegen Olympique Marseille am 22. August, als ebenfalls Fans das Spielfeld gestürmt und sich Raufereien geliefert hatten. Unter erhöhten Sicherheitsmassnahmen und der Androhung eines Spielabbruchs wurde die Partie in Lens jedoch fortgesetzt.
dpa