Absichtliche Sperre? Aspas sieht Gelb für Trikotausziehen, doch für einmal ist das richtig clever

Jan Arnet

6.12.2021

Gelbe Karte fürs Trikot-Ausziehen – für einmal richtig clever

Gelbe Karte fürs Trikot-Ausziehen – für einmal richtig clever

Iago Aspas schiesst Celta Vigo gegen Valencia in Führung, verletzt sich dabei aber und weiss, dass er nicht weiterspielen kann. Also zieht er sein Trikot aus, um seine 5. Gelbe Karte der Saison zu sehen, womit er fürs nächste Spiel gesperrt ist.

06.12.2021

Viele Fussball-Fans fragen sich immer wieder, warum Spieler nach Toren oft das Trikot ausziehen. Schliesslich gibt es dafür die Gelbe Karte. Im Fall von Iago Aspas ist das aber richtig clever. Nun drohen allerdings Konsequenzen.

J. Arnet

6.12.2021

Es läuft die 11. Minute im Spiel zwischen Celta Vigo und Valencia (1:2), als Iago Aspas das Heimteam nach einer tollen Einzelaktion in Führung schiesst. Die Freude ist beim 34-Jährigen aber nur von kurzer Dauer. Als er zum Jubeln abdrehen will, scheint Aspas zu bemerken, dass er sich verletzt hat. Trotzdem – oder genau deshalb – zieht er sich das Trikot vom Leib. Und geht danach zu Boden.

Der Celta-Stürmer hat weder eine politische Botschaft auf seinem Unterleibchen stehen, noch einen sehenswerten Waschbrettbauch, den er den Zuschauern präsentieren könnte. Was Aspas aber hat, sind vier Gelbe Karten, die er in der laufenden Saison schon gesehen hat. Und wenige Augenblicke nach seinem Treffer wird er wegen des Trikotausziehens schon wieder verwarnt. Es ist die fünfte Gelbe – damit wird der 18-fache spanische Nationalspieler für ein Spiel gesperrt.

Was im ersten Moment ziemlich dumm erscheint, ist wohl eher ein kluger Schachzug des Angreifers, dem wahrscheinlich vorzeitig klar ist, dass er am nächsten Wochenende ohnehin nicht spielen kann – wenige Augenblicke nach dem Treffer lässt er sich auswechseln. Beim Verletzungscomeback kann Aspas dann wieder mit gutem Gewissen harte Zweikämpfe führen.

Droht Aspas dennoch eine Sperre?

In Spanien schlägt die Szene hohe Wellen. Einerseits wird Aspas für seine kluge Aktion gefeiert, andererseits machen Gerüchte die Runde, wonach das Ganze für den Stürmer noch ein Nachspiel haben könnte. Sergio Ramos hatte 2019 für eine ähnliche Aktion in der Champions League eine zusätzliche Sperre von der UEFA erhalten. Möglich, dass Aspas ein ähnliches Schicksal droht.

Von einer absichtlichen Verwarnung will Aspas übrigens nichts wissen. «Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Es ärgert mich, dass ich in der nächsten Partie fehlen werde», bestreitet er die Vorwürfe gegenüber dem TV-Sender «Movistar». Und den Samichlaus gibt's wirklich.