Der FC Bayern München kann mit dem Gewinn der achten Meisterschale in Folge planen. Im Spitzenduell der 28. Runde bezwangen die Münchner den ersten Verfolger Borussia Dortmund 0:1 und bauten den Vorsprung auf sieben Punkte aus.
Die Bayern benötigten eine starke Einzelaktion von Joshua Kimmich und die Mithilfe von Dortmunds Roman Bürki, um sich im Spitzenkampf unmittelbar vor der Pause in Position zu bringen. Der 25-jährige deutsche Internationale überzeugte in der 43. Minute mit grossartiger Übersicht und feiner Technik, als er mittels Lupfer aus dem Gedränge heraus den einzigen Treffer der Partie erzielte. Ohne eine missglückte Rettungsaktion von Bürki hätte der Abschluss allerdings nicht den Weg ins Tor gefunden. Der Schweizer Goalie des BVB versuchte Kimmichs Schüsschen mit der Hand über das Tor, statt an ihm vorbei zu lenken, brachte aber keinen Druck hinter den Ball.
Während den Bayern von Hansi Flick bei noch sechs zu absolvierenden Spielen der Meistertitel nur noch rechnerisch zu nehmen sein dürfte, droht Dortmund neue Gefahr im Kampf um den 2. Platz. RB Leipzig erhält am Mittwoch gegen Hertha Berlin die Möglichkeit, nach Punkten zum BVB aufzuschliessen. Der BVB muss sich im Hinblick auf den Saisonschlussspurt daran aufrichten, dass er im kuriosen Spitzenkampf vor leeren Rängen über weite Strecken auf der Höhe mit dem Ligakrösus agiert hat.
In den ersten vierzig Minuten lieferte Dortmund ein starkes Plädoyer dafür ab, dass es den Bayern im Vergleich zur Vorrunde tatsächlich ein gutes Stück näher gekommen ist, wie es sein Trainer Lucien Favre vor der Partie angekündigt hatte. Im November waren die Dortmunder beim 0:4 in München ohne jegliche Chance geblieben, diesmal hielten sie die Münchner Offensive fast immer in Schach. Je eine ausgezeichnete Chance hatten die beiden besten Offensiven der Bundesliga bis zu Kimmichs Lupfer. Nach 30 Sekunden wehrte Jérôme Boateng einen Abschluss von Erling Haaland auf der Linie ab, in der 19. Minute mimte BVB-Ersatzcaptain Lukas Piszczek auf der Gegenseite den Boateng, als er den Abschluss von Serge Gnabry von der Torlinie klärte.
Keine Haaland-Show, keine Lewandowski-Show
Die von vielen Experten und Fans erhoffte Gala der beiden spektakulärsten Offensivspieler der Bundesliga, Erling Haaland und Robert Lewandowski kam über den Status des Nebenschauplatzes nicht hinaus. Routinier Lewandowski, mit bereits 27 Toren auf guten Weg zum Bundesliga-Topskorer, blieb im Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen Mats Hummels ebenso wirkungslos wie Youngster Haaland gegen Boateng und David Alaba.
Ihre gefährlichsten Szenen hatten die beiden Ausnahmestürmer nach der Pause. Haaland, der in der 72. Minute angeschlagen vom Feld musste, schoss den Ball in der 58. Minute an den Arm des im Strafraum liegenden Boateng, Lewandowski scheiterte in der 83. Minute am Aussenpfosten.