ProvokationenRoter-Stern-Boss: «Shaqiri wird sich nicht trauen, überhaupt anzureisen»
tbz
3.9.2018
Den Namen Xherdan Shaqiri hört man in Serbien derzeit nicht so gerne. Bald besucht der Schweizer mit dem FC Liverpool das berüchtigte Marakana-Stadion in Belgrad.
Seit letztem Donnerstag ist klar: Der FC Liverpool trifft in der Champions-League-Gruppenphase mitunter auf Roter Stern Belgrad. Für Xherdan Shaqiri wird das Auswärtsspiel in der «Hölle von Belgrad» zusätzliche Brisanz mit sich bringen. Nach seinem umstrittenen Doppeladler-Jubel an der Weltmeisterschaft in Russland gegen Serbien dürfte der Schweizer im Marakana während 90 Minuten Staatsfeind Nr. 1 sein – ob er auflaufen wird, ist natürlich eine andere Frage.
Gemäss Zvezdan Terzic, Sportdirektor bei Roter Stern, wird der Empfang in der serbischen Hauptstadt so grausam sein, dass sich Shaqiri gar nicht trauen werde, überhaupt anzureisen: «Ich glaube, er wird unter einem unglaublichen psychischen Druck leiden. Er weiss, wo er hinkommt und ich bezweifle, dass er kommt», wird Terzic von verschiedenen serbischen Medien zitiert. «Shaqiri weiss genau, dass Roter Stern ein Symbol von Serbien ist und dass er im Schlund des Marakana spielen wird. Falls er kommt, wird er kleiner als ein Mohnsamen sein.»
Das Marakana in Belgrad ist berüchtigt für seine Fans und die aufgeheizte Stimmung. Das Heimspiel gegen Salzburg in den Playoffs musste die Mannschaft infolge einer Sanktion der UEFA vor leeren Rängen austragen. Ein weiteres «Geisterspiel» wird folgen (gegen Napoli). Wenn Liverpool am 6. November kommt, dürfte der Kessel aber wieder brodeln.
Trotzdem müssen die Serben wohl mit mehr als ein paar bengalischen Fackeln und Schmährufen auffahren, um Shaqiri von der Reise abzuhalten.