Heisse SpekulationenRonaldo zu Juve? Weshalb der Transfer-Hammer realistisch ist
jar
4.7.2018
Was passiert mit Cristiano Ronaldo? Der Real-Superstar hatte nach dem gewonnenen Champions-League-Final einen Abgang aus Madrid angedeutet. Nachdem es zwischenzeitlich ruhig wurde, will Juve jetzt offenbar ernst machen und den Portugiesen verpflichten.
«Es war sehr schön, bei Real Madrid zu sein. In den nächsten Tagen werde ich den Fans eine Antwort geben», sagte Ronaldo Ende Mai nach dem Sieg im Champions-League-Final gegen Liverpool. Schnell wurden Gerüchte laut, Ronaldo würde zurück zu Manchester United wechseln. Auch von einem Mega-Angebot aus Paris wurde berichtet. Seither wurde es aber ruhig um die Personalie CR7, wohl auch, weil der amtierende Weltfussballer sich voll auf die WM konzentrieren wollte. Eine Antwort hat Ronaldo seinen Fans zumindest noch nicht geliefert.
Nach Portugals WM-Aus nehmen die Spekulationen nun wieder Fahrt auf. Und etwas überraschend drängt sich nun ein anderer Klub in die Favoritenrolle: Juventus Turin. Der italienische Serienmeister bastelt offenbar an einem Angebot für den 33-Jährigen. Italienische Medien berichten sogar, Juve und Ronaldo hätten bereits eine mündliche Einigung erzielt. Jetzt würden die Verhandlungen zwischen den Klubs laufen. Laut der spanischen Sportzeitung «Marca» sucht sich der Torjäger auch schon ein Haus in Turin.
Real verweigert Ronaldo die Gehaltserhöhung
CR7 in die Serie A – warum nicht? Es gibt einige Argumente, die für den Transfer-Hammer sprechen. Dass Ronaldo und Real-Präsident Florentino Perez das Heu nicht mehr auf derselben Bühne haben, gilt als offenes Geheimnis. Perez soll Ronaldos Forderung um eine Gehaltserhöhung abgelehnt haben. Diese will der Portugiese offenbar, um seinem ewigen Rivalen Lionel Messi in Sachen Lohn nicht weiter nachzuhinken. «Geld ist nicht das Problem und im Leben geht es nicht nur immer um Ruhm», sagte Ronaldo nach dem CL-Final. Er habe lediglich das Gefühl, dass der beste Spieler der Welt auch am besten bezahlt werden sollte.
23 Millionen verdient Ronaldo pro Jahr in Madrid, sein Vertrag läuft noch bis 2021. Real soll 25 Millionen geboten haben, was den Europameister von 2016 spanischen Medienberichten zufolge «irritiert» habe. Ronaldo will mehr – und Juve ist offenbar bereit, ihm mehr zu bieten. Turins Präsident Andrea Agnelli habe schon mehrfach persönlich mit Ronaldo gesprochen, heisst es. Die Italiener bieten 30 Mio. Euro netto pro Saison bis 2022.
Spielen am Ende die Fans die entscheidende Rolle?
In Madrid müsste Ronaldo eigentlich vergöttert werden. Schliesslich ist er mit 450 Toren mit Abstand Rekordtorschütze der Königlichen. Dennoch vermisst er nicht nur von der Klub-Führung Rückendeckung, sondern auch von den Fans. Die «Marca» zitiert Ronaldo wie folgt: «Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich nicht geschützt. Wenn ich einen Monat kein Tor schiesse, pfeifen mich die Zuschauer aus und der Verein fängt an, über meinen Nachfolger zu reden.» Neymar wird seit Wochen als der nächste grosse Real-Star gehandelt, obschon Ronaldo auch in der abgelaufenen Saison mit 15 Champions-League-Toren wieder der entscheidende Mann für Titelverteidigung in der Königsklasse war.
In Turin würde man Ronaldo mit offenen Armen empfangen. Im Allianz Stadium hatte der Superstar im April dieses Jahres auch schon einen Moment der wahren Anerkennung genossen, als er im Champions-League-Viertelfinale bei Juve nach seinem Fallrückzieher-Tor (s. Video unten) von den gegnerischen Fans respektvollen Applaus bekam. «Grazie, Italien. Danke an all die fantastischen Fans von Juve. Was sie für mich getan haben, war unglaublich. Das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert», sagte Ronaldo damals.
Die Ausstiegsklausel des Portugiesen liegt bei einer Milliarde Euro. Real soll aber bereit sein, den Stürmerstar für eine vernünftige Ablöse ziehen zu lassen. Unter der 100-Millionen-Marke wird Ronaldo aber trotz seiner 33 Jahre kaum zu kaufen sein. Juve will den Transfer mithilfe des Fiat-Konzerns realisieren und zudem einige Spieler ziehen lassen. Mit Gonzalo Higuain, Daniele Rugani, Alex Sandro, Mario Mandzukic, Rolando Mandragora, Stefano Sturaro und Marko Pjaca will der italienische Meister rund 200 Millionen einnehmen.
Juve befindet sich nach dem Abschied vom langlährigen Captain Gianluigi Buffon ohnehin in einem Umbruch. Mit João Cancelo, Douglas Costa, Mattia Perrin, Andrea Favilli und Giangiacomo Magnani wurden schon fünf Spieler für die Gesmatsumme von fast 100 Mio. gekauft. Zudem kommt Emre Can ablösefrei aus Liverpool.