Es hagelt Kritik «Peinlich, unfassbar, erbärmlich» – Pressestimmen zur DFB-Blamage

pat

1.4.2021

Timo Werner hätte das Spiel in andere Bahnen lenken können. Beim Stand von 1:1 vergab er völlig freistehend eine Hundertprozentige.
Timo Werner hätte das Spiel in andere Bahnen lenken können. Beim Stand von 1:1 vergab er völlig freistehend eine Hundertprozentige.
Bild: Keystone

Faustdicke Überraschung am Mittwochabend: Deutschland verliert das WM-Qualifikationsspiel zu Hause gegen Nordmazedonien 1:2 und rutscht in der Tabelle auf Platz drei ab. Die deutsche Presse fällt ein vernichtendes Urteil.

Für Deutschland ging es in den WM-Qualifikationsspielen auch um Wiedergutmachung. Die historische 0:6-Klatsche im letzten November gegen Spanien wollte man endlich vergessen machen. Nach Siegen gegen Island (3:0) und Rumänien (1:0) war man diesbezüglich auf gutem Weg. Und dann kommt Nordmazedonien und versetzt dem Team von Jogi Löw einen Tiefschlag, entführt drei Punkte aus Deutschland. So steht die DFB-Elf nach drei Spielen nicht mit dem Punktemaximum an der Tabellenspitze der Gruppe J, sondern hinter Armenien und Nordmazedonien auf Platz drei.

«Auf keinen Fall dürfen wir auch das Gefühl verlieren, dass wir in der Lage sind, ein sehr gutes Turnier zu spielen.»

Jogi Löw nach der Niederlage gegen Nordmazedonien


Für den nach der EM scheidenden Jogi Löw ist es die erste WM-Quali-Niederlage seiner Amtszeit. Der letzte Eindruck vor der EM ist getrübt und die Personal-Diskussionen sind neu entflammt. Der sichtlich enttäuschte Bundestrainer verfällt nach der Niederlage nicht in den Panik-Modus: «Auf keinen Fall dürfen wir jetzt völlig den Glauben verlieren an die Stärke, die die Mannschaft hat. Auf keinen Fall dürfen wir auch das Gefühl verlieren, dass wir in der Lage sind, ein sehr gutes Turnier zu spielen. Das habe ich eben auch den Spielern gesagt.»

Personalfragen (mögliche Rückkehr der Ex-Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels als Stabilisatoren) weicht er derweil aus. «Die Frage ist jetzt heute nicht zu beantworten aufgrund des einen Spiels. Die Frage ist ja auch nicht gestellt worden nach den letzten beiden Spielen. Wir haben gesagt, dass die Entscheidung insgesamt dann im Mai fällt.»

Vielleicht hat Löw die Debatte um Müller und Hummels unmittelbar nach den siegreichen Spielen einfach überhört. Seit der Ausbootung der beiden im März 2019 ist sie nämlich ein Dauerbrenner.

Presseschau

Bild: «Wie peinlich! Unfassbare Niederlage gegen Nordmazedonien. Mit einem erbärmlichen Auftritt blamiert sich die deutsche Nationalmannschaft bis auf die Knochen und verliert in Duisburg 1:2 gegen Nordmazedonien. Ja, Nordmazedonien.»

Spiegel: «Gündogans Elfmetertor reicht nicht – Deutschland verliert gegen Nordmazedonien. Die deutsche Nationalmannschaft strauchelt auf dem Weg zur WM 2022 in Katar: Gegen Nordmazedonien erspielte sich die DFB-Elf kaum Chancen. Das tat der Gegner ebenfalls, nur nutzte er diese eiskalt.»

Kicker: «Böse Überraschung: Deutschland rutscht gegen Nordmazedonien aus. Unglaublich, aber wahr. Die deutsche Nationalmannschaft verliert das Heimspiel gegen Nordmazedonien mit 1:2. Im letzten WM-Quali-Spiel unter Bundestrainer Löw kann der Weltmeister von 2014 den ersten Rückstand noch ausgleichen, hat sogar die grosse Chance zum zweiten Tor, steht am Ende aber mit leeren Händen da.»

Sport 1: «Bayern-Schreck leitet DFB-Blamage ein.»

Süddeutsche Zeitung: «Die deutsche Nationalmannschaft erlebt einen Rückschlag in der WM-Qualifikation: Gegen Aussenseiter Nordmazedonien erlebt die Löw-Elf ein frustrierendes 1:2.»