Round-up Vallotto schreibt Geschichte ++ Piubel fliegt ++ Albtraum für Herzog ++ GC-Teenie mit Hattrick

Von Patrick Lämmle

14.11.2023

Smilla Vallotto und ihre Teamkolleginnen feiern nach dem Triumph in der Meisterschaft eine gigantische Party.
Smilla Vallotto und ihre Teamkolleginnen feiern nach dem Triumph in der Meisterschaft eine gigantische Party.
Bild: Imago

Smilla Vallotto feiert den Meistertitel in Schweden, während der mit Nati-Spielerinnen gespickte FCZ erstmals seit 2010 den Einzug in den Cup-Viertelfinal verpasst. Hier ist das Round-up zum Frauen-Fussball.

Von Patrick Lämmle

Portrait von Smilla Vallotto, Spielerin der Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen, fotografiert am Montag, 18. September 2023 in Abtwil. (SFV/KEYSTONE/Urs Bucher)
Hammarby 

Alter: 19

Smilla Vallotto

Smilla Vallotto ist aus Schweizer Sicht so etwas wie die Entdeckung des Jahres. Im September debütierte sie im Rahmen der Nations League in der A-Nati und wusste bei ihren vier bisherigen Länderspielen durchaus Akzente zu setzen. Nun feiert die 19-Jährige mit Hammarby IF den Meistertitel, für ihr Team ist es der erste seit 1985, das war rund 19 Jahre bevor Vallotto das Licht der Welt erblickte.

Auf dem Weg zum 2:0-Sieg im alles entscheidenden Spiel gegen Norrköping liefert sie den Assist zum 2:0. Vallotto läuft auf die gegnerische Abwehrreihe zu, macht einen Übersteiger und passt dann zwischen zwei Gegenspielerinnen hindurch auf Madelen Janogy, die in der 32. Minute eiskalt zum 2:0 trifft und damit einen Doppelpack schnürt. Am Ende feiert Hammarby den Titel vor IK Häcken dank der besseren Tordifferenz (+44 gegenüber +43).

Herzog mit Horror-Auftritt gegen Peng

Livia Peng (21) von Werder Bremen und Elvira Herzog (23) von RB Leipzig liefern sich in der Nati ein Duell um die Nummer 1. Am Samstag standen sich die beiden in der Bundesliga gegenüber und da gab es eine klare Siegerin. Peng siegt mit ihrem Team auswärts 5:0. Der Sieg fällt auch deswegen so hoch aus, weil Herzog komplett neben den Schuhen steht und einzig beim vierten Gegentreffer von jeglicher Schuld freizusprechen ist. Peng auf der anderen Seite kann sich immerhin mit einer schönen Parade auszeichnen. Hier geht's zu den Highlights.

In der 31. Minute wird Elvira Herzog getunnelt, schon steht es 2:0 für Werder Bremen.
In der 31. Minute wird Elvira Herzog getunnelt, schon steht es 2:0 für Werder Bremen.
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Nicht mehr im Rennen um den Platz zwischen den Pfosten im Nati-Tor ist Seraina Friedli, die am Montag per sofort ihre Karriere beendete. Sie spüre das nötige innere Feuer nicht mehr und wolle sich beruflich neu orientieren, schrieb der «SFV» über die 30-jährige Torhüterin, die zuletzt in Belgien beim RSC Anderlecht spielte.

Aigbogun rauscht von Sieg zu Sieg

Eseosa Aigbogun musste in der Nati zuletzt immer mal wieder hinten anstehen, im Verein ist das anders. Und da läuft es wie geschmiert. Am Samstag fegt die Aussenverteidigerin mit der AS Roma Napoli vom Platz und feiert einen souveränen 6:0-Sieg, den Treffer zum 2:0 bereitet sie vor. Es ist für die AS Roma der 7. Sieg im 7. Spiel. Am Mittwoch gilt es für sie dann in der Champions League bereits wieder ernst. Zum Auftakt der Gruppenphase treffen Aigbogun und Co. auswärts auf Bayern München.

Eseosa Aigbogun ist bei der AS Roma gesetzt.
Eseosa Aigbogun ist bei der AS Roma gesetzt.
Bild: Imago

Arsenal nach zwei Gegentoren wie im Rausch

Arsenal liegt gegen Leicester zur Pause 0:2 zurück, gewinnt am Ende aber klar mit 6:2. Die angeschlagene Lia Wälti steht nicht im Kader, Nati-Kollegin Noelle Maritz wird in der 6. Minute der Nachspielzeit eingewechselt und steht beim letzten Arsenal-Treffer auf dem Feld. Dank des Sieges rückt Arsenal auf Platz zwei vor und ist nun erster Verfolger von Chelsea. Am 10. Dezember kommt es dann im Emirates Stadium zum Direktduell zwischen diesen beiden Teams und da wurden bereits 45’000 Tickets verkauft, wie Arsenal am Montagabend rund einen Monat vor dem Spiel auf X vermeldet.

Alisha Lehmann sorgt unfreiwillig für Schlagzeilen

Nach fünf Niederlagen in den ersten fünf Spielen feiert Aston Villa am Sonntag den ersten Dreier. Alisha Lehmann sitzt beim 2:0-Sieg gegen Bristol City allerdings nur auf der Bank. Für Schlagzeilen sorgt sie letzte Woche allerdings trotzdem, wenn auch nur in einer passiven Rolle. Ein deutscher Skandalrapper erwähnt sie namentlich in einem Song, mit Worten, die wir an dieser Stelle lieber gar nicht erst zitiert.

Seraina Piubel fliegt bei Cup-Drama mit Gelb-Rot vom Platz

Der FCZ führt im Cup gegen St.Gallen nach 22 Minuten mit 3:0, bringt die Führung aber nicht über die Ziellinie. Noch vor der Pause erzielen die FCSG-Frauen zwei Treffer und schliesslich retten sie sich dank eines Eigentors in der 4. Minute der Nachspielzeit, die 35-jährige Irin Diane Evelyn Caldwell (101 Länderspiele) trifft unglücklich ins eigene Tor, in die Verlängerung. Dort fallen zwar keine Tore, dafür gibt es einen Platzverweis.

Denn Seraina Piubel sieht in der 102. Minute Gelb und in der 118. Gelb-Rot. Schliesslich wird die Partie im Elfmeterschiessen entschieden. Dort scheitern aufseiten des FCZ Naomi Mégroz und letztlich auch die 16-jährige Leela Egli als sechste Schützin – beide standen schon im Nationalteam, wobei Egli noch auf ihr Debüt wartet. Nati-Verteidigerin Julia Stierli und die zuletzt nicht aufgebotene Marion Rey verwandelten ihre Elfmeter. Alayah Pilgrim, eine der Gewinnerinnen der letzten Nati-Zusammenzüge, wurde in der 77. Minute ausgewechselt.

Zum letzten Mal hatte der FC Zürich zuvor im Cup im Jahr 2010 eine Viertelfinalteilnahme verpasst.

Teenager Emanuela Pfister schiesst Joker-Hattrick

Die GC-Frauen gewinnen ihre Cup-Partie gegen Zürisee United 1 gleich mit 10:0. Die zuletzt für die Nati aufgebotene Noemi Ivelj, die am 1. November ihren 17. Geburtstag feierte, erzielt das 7:0. Danach markiert die in der 56. Minute eingewechselte 16-jährige U17-Nati-Spielerin Emanuela Pfister noch einen lupenreinen Hattrick. Inka Grings hat bereits angetönt, dass sie beim nächsten Zusammenzug neue Gesichter sehen will. Ob sie dabei auch an Pfister denkt?

Die nächsten Nati-Spiele finden im Dezember statt

Schweizer Spiele in der Nations League

  • 22. September: Schweiz – Italien 0:1
  • 26. September: Spanien – Schweiz 5:0
  • 27. Oktober: Schweden – Schweiz 0:1
  • 31. Oktober: Schweiz – Spanien 1:7
  • 1. Dezember: Schweiz – Schweden
  • 5. Dezember: Italien – Schweiz