Argentinien wird mit dem 2:1-Sieg gegen Chile Dritter an der Copa America. Zu reden gab aber vor allem eins: Lionel Messis Platzverweis.
Lionel Messi war nach Brasilien gekommen, um erstmals mit seinem Nationalteam einen Titel zu gewinnen. Nun verlässt er die Copa America durch den Hinterausgang. Der Traum vom Titel war seit der Halbfinal-Niederlage gegen Brasilien ausgeträumt. Das Spiel um Platz 3 brachte Argentinien zwar noch einen versöhnlichen 2:1-Sieg, doch für Messi endete die Partie frühzeitig mit einem Platzverweis.
In der 37. Minute gerieten der Superstar des FC Barcelona und Chiles Haudegen Gary Medel nach einem Zweikampf hinter der Grundlinie aneinander. Die Situation war nicht dramatisch und der Schiedsrichter zeigte wohl beiden Spielern etwas sehr schnell die Rote Karte. Für Messi war es erst der zweite Platzverweis im 136. Länderspiel. Die bisher einzige Rote Karte im Dress von Argentinien hatte er vor fast 14 Jahren bei seinem Debüt gesehen.
Die Tore zum Sieg Argentiniens gegen den Titelverteidiger schossen Sergio Agüero und Paulo Dybala. Nach 22 Minuten war die Partie entschieden.
Messi nimmt nicht an der Medaillenfeier teil
Nach dem Spiel kehrte Messi auch nicht mehr auf den Rasen zurück, um mit seinen Teamkollegen die Auszeichnungen entgegen zu nehmen. «Man sollte nicht Teil dieser Korruption sein. Wir haben die Nase voll (...) von der Korruption, den Schiedsrichtern und alles, was das Spektakel verdirbt», sagte Messi in den Katakomben des Stadions in São Paulo.
Messi und der argentinische Verband hatten sich nach dem 0:2 im Halbfinal heftig über die Schiedsrichter-Leistung beklagt. Der Captain des zweifachen Weltmeisters griff zudem den südamerikanischen Verband an und bedauerte den grossen Einfluss der Brasilianer auf den südamerikanischen Fussball. «Ich zahle vielleicht den Preis für meine Kritik», mutmasste Messi nach seinem Platzverweis. «Mit einer Gelben Karte wäre alles geregelt gewesen.»
Für den Spieler von Barcelona war die Copa America eine weitere Enttäuschung im Trikot Argentiniens. Der 32-Jährige wartet weiterhin auf einen Titel mit der A-Nationalmannschaft. Viermal scheiterte er in einem Final: 2014 bei der WM und 2007, 2015 und 2016 bei der Copa America.