Am Samstag empfängt Borussia Dortmund den FC Schalke 04 zum brisantesten Revierderby seit Jahren. Ein ehemaliger Spieler und ewiger Anhänger der Borussen stichelt bereits im Vorfeld der Partie.
Am Samstag steigt im Ruhrgebiet das 94. Revierderby in der Bundesliga. Schon lange war die Ausgangslage nicht mehr so brisant wie vor dem insgesamt 178. Duell zwischen Dortmund und Schalke. Vier Partien sind noch zu absolvieren – der BVB spielt um die Meisterschaft, Königsblau gegen den Abstieg. Schalkes Interims-Trainer Huub Stevens, der seit seiner Übernahme aus fünf Partien bloss vier Punkte ergatterte, bestätigt: «Wir können nicht lügen. Sie spielen um die Meisterschaft, wir um etwas anderes. Sie haben positiven Druck – beide haben Druck.»
Kein Wunder, ist die Stimmung bereits im Vorfeld der Partie aufgeheizt. Mittendrin: Der ehemalige BVB-Spieler Kevin Grosskreutz, der Schwarzgelb als Fan schon sein Leben lang die Treue hält – und dem Schalker Anhang dementsprechend bis heute ein Dorn im Auge ist.
Grosskreutz: «Macht se einfach weg»
Auf Instagram wendet sich der 30-Jährige, der mittlerweile beim Drittligisten KFC Uerdingen spielt, direkt an seine ehemaligen Teamkollegen: «Männer, stopft ihnen am Samstag den Mund. Ich kann die grosse Klappe im Internet nicht mehr hören. Überall werde ich markiert und beleidigt von den Affen. Macht se einfach weg.»
Im Interview mit «Sky» weiss Grosskreutz die Provokationen der Schalke-Fans allerdings zu kontern. Auf die Frage, ob er sich freuen würde, wenn der Rivale tatsächlich absteigt, sagt er: «Ja natürlich, ich würde mich freuen. Ein Jahr kann man schon mal auf die verzichten. Und da würde man sich in Dortmund freuen.»
Favre: «Habe persönlich nichts gegen Schalke»
Auch Lucien Favre wird an der Pressekonferenz auf einen möglichen Abstieg der Schalker angesprochen, der Schweizer antwortet jedoch gewohnt diplomatisch und verzichtet auf jegliche Stichelei. «Ich spreche nur über das Sportliche, persönlich habe ich nichts gegen Schalke. Aber ich weiss, wie es hier ist. Es ist extrem und ein sehr spezielles Derby.»
Die Stimmung sei verrückt, trotzdem sei es ein Fussballspiel und darüber wolle er reden. Und Manager Michael Zorc fügt schelmisch hinzu: «Grundsätzlich finden wirs gut, wenn diese Rivalität weiter in der ersten Liga gelebt werden kann.»
Gegen Schalke muss der BVB-Trainer auf Verteidiger Dan-Axel Zagadou verzichten, Marius Wolf und Lukasz Piszczek sind fraglich. Einen besonderen «Derby-Druck» verspürt Favre nicht: «Der Druck ist immer gleich und immer da. Wir wollen dieses sehr wichtige Spiel gewinnen.»