Nach der Absetzung von Maurizio Sarri als Trainer von Juventus Turin ist man in Italien gespannt auf den Nachfolger Andrea Pirlo. Der frühere Internationale übernimmt beim Rekordmeister als Novize ohne jede Erfahrung an der Seitenlinie.
Der 41-Jährige unterschrieb einen bis 2022 gültigen Vertrag. «Pirlo hat aussergewöhnliche, intellektuelle Fähigkeiten», sagte Alessandro Del Piero, Pirlos Teamkamerad in der Weltmeister-Mannschaft von 2006, bei «Sky». «Andrea kennt das Umfeld, die Spieler und den Verein. Das ist natürlich eine grosse Überraschung, aber ihm wird Grosses gelingen.»
Turins Fussballchef Fabio Paratici hat grosse Hoffnungen. «Er war einer von uns, hat bei uns gespielt und ist immer mit uns in Kontakt geblieben. Wir denken auch daran, dass er ein Auserwählter sein kann, so wie er es als Fussballer war», sagte er.
Pirlo hatte seine lange Karriere, während der er Weltmeister, Champions-League-Sieger und mehrmaliger italienischer Meister war, zum Jahresende 2017 bei New York City in der MLS beendet. Erst Ende Juli nahm ihn Juventus als U23-Trainer unter Vertrag. Gut eine Woche später ist die Beförderung zum Chefcoach der Profis um Superstar Cristiano Ronaldo gefolgt. «Muss ich dich jetzt also Mister nennen?«, sagte Torhüter Gianluigi Buffon im Spass. Die beiden hatten jahrelang zusammen im Verein und in der Nationalmannschaft gespielt.
Der frühere Internationale Alessandro Costacurta, der zusammen mit Pirlo zweimal die Champions League mit Milan gewann, wünscht dem ehemaligen Mittelfeld-Regisseur einen Draht zur neuen Spielergeneration. «Diese Wahl ist ein Wagnis, daran besteht kein Zweifel, sowohl für Andrea als auch für Juve. Aber es ist eine schöne Wette. Ich hatte es nicht erwartet, vielleicht er selbst auch nicht.»