«Electronic Arts» hat das Team des Jahres vorgestellt und ein paar ganz grosse Namen fehlen. Wie geht das?
Neymar, Salah, Griezmann – keiner dieser drei Superstars hat es ins «FIFA 19» Team des Jahres geschafft, dafür drei Verteidiger von Real Madrid. Ist das fair?
Tor
David de Gea, Manchester United
Abwehr
Marcelo, Real Madrid
Sergio Ramos, Real Madrid
Raphael Varane, Real Madrid
Virgil van Dijk, FC Liverpool
Mittelfeld
Kevin de Bruyne, Manchester City
N’golo Kanté, FC Chelsea
Luka Modric, Real Madrid
Angriff
Cristiano Ronaldo, Juventus Turin
Lionel Messi, FC Barelona
Kylian Mbappé, Paris Saint-Germain
Drei Verteidiger von Real Madrid?
Wo soll man anfangen? Bei den drei Verteidigern von Real Madrid, die diesen Herbst in 18 La-Liga-Partien 23 Tore kassierten? Bei Kevin De Bruyne, der die gefühlte Hälfte des Jahres verletzungsbedingt pausieren musste? Oder bei David de Gea, der für Spanien zeitweilen den Karius machte und mit Manchester United von August bis Dezember in 20 Premier-League-Spielen nur zweimal zu Null spielte?
Es scheint als hätten die «ausgewählten Journalisten, Athleten und EA-Sports-FIFA-Community-Members» (was auch immer Letzteres bedeuten mag) nach der Weltmeisterschaft den Fernseher in den Schrank gestellt und sich auf andere Dinge konzentriert. Die erste Hälfte der Saison 18/19 scheint auf jeden Fall komplett an ihnen vorbei gegangen zu sein.
Nur zwei Unterschiede zur FIFA Weltauswahl vom September
Im Vergleich zur FIFA FIFPRO World 11 vom September (!) gibt es lediglich zwei Unterschiede. Zum einen schnappt sich Liverpools Virgil Van Dijk verständlicherweise Dani Alves’ Platz in der Verteidigung. Zum anderen bringt es Kevin de Bruyne irgendwie fertig, trotz drei monatiger Bänderverletzung Eden Hazards Position im Mittelfeld zu übernehmen. Lustigerweise spielte Hazard just in derselben Zeit seinen wohl besten Fussball 2018. Der Belgier erzielte seit September elf Treffer und legte neun weitere auf.
Aber auch für Spieler, wie Neymar, Salah oder Antoine Griezmann findet sich kein Platz in der Mannschaft. Okay – in der Abteilung Angriff kann man «Electronic Arts» mit den Nominierungen von Messi, Ronaldo und Mbappé wohl keinen Vorwurf machen. Hinten hätte man sich aber durchaus den ein oder anderen Gedanken mehr machen dürfen.
Real Madrid war letzte Saison ohne Frage die beste Mannschaft Europas, aber da zählte eben auch der Herbst 2017 dazu. Seit dem Champions League Finale im Mai und Cristiano Ronaldos Abgang, erreichen uns nur äusserst selten positive Meldungen aus der spanischen Hauptstadt. Weshalb finden sich also trotzdem drei Verteidiger der «Los Blancos» in der Auswahl?
Dabei hätte es durchaus Alternativen gegeben. Spieler, wie Samuel Umtiti oder Lucas Hernández spielten für ihre Vereine im vergangenen Jahr gross auf. Umtiti wurde mit Barcelona spanischer Meister und Hernández gewann mit Atlético die Europa League. Ach, und sie wurden beide Weltmeister. Weitere Namen wären Giorgio Chiellini oder Aymeric Laporte.
Allerdings soll an dieser Stelle auch gesagt werden, dass man es bei einer solchen Weltauswahl wohl nie allen recht machen kann. Und immerhin auf einer Position hat «Electronic Arts» den Nagel auf den Kopf getroffen.
José Mourinho wurde nicht Trainer des Jahres.