Manchester United hat sich für die Champions League qualifiziert. Den Sieg gesichert hat ausgerechnet Jesse Lingard mit seinem Treffer in der 98. Minute. Dabei wettete ein Engländer, «JLingz» würde die ganze Saison nicht treffen.
Der englische Rekordmeister Manchester United und der FC Chelsea haben sich am letzten Spieltag der Premier League für die Teilnahme an der Champions League qualifiziert. Die Mancunians siegten beim direkten Konkurrenten Leicester City mit 2:0 und beenden die Saison auf Tabellenplatz drei.
Für die Red Devils trafen Bruno Fernandes (71. Minute) per Penalty und ein gewisser Jesse Lingard. Der 27-Jährige luchste in der 98. Minute Leicester-Goalie Kaspar Schnmeichel den Ball ab und schob den Ball ins verwaiste Tor ein.
Während Lingard einen satten Freudensprung auf dem Rasen machte, übte sich anderswo auf der Insel ein Mann in Galgenhumor. Antony Johnson hatte nämlich vor der Saisonbeginn beim Wettanbieter «Paddy Power» 3.30 Pfund (ca. 3.90 Franken) darauf gesetzt, dass Lingard in dieser Spielzeit weder ein Assist noch ein Tor gelingt.
Tatsächlich hat sich der Offensivspieler in seiner bisherigen Karriere nicht als Tormaschine ausgezeichnet. Seit seinem Debüt im ManUtd-Trikot im August 2014 brachte er es in der Liga in 133 Spielen auf magere 18 Treffer. In der Champions League hat Lingard beispielsweise bisher noch gar nie treffen können. Sein selbstbewusstes und extrovertiertes Auftreten neben dem Platz hilft ihm nicht dabei, dass seine dürftige Bilanz bei den Fans besser ankommt.
In dieser Spielzeit war der 24-fache Internationale 930 Minuten torlos geblieben, in der 931. Minute war dann sein Bann gebrochen. Der vermeintlich sichere Gewinn für Johnson in Höhe von 135.30 Pfund (ca. 160 Franken) war damit geplatzt, doch der Wettanbieter zeigte Erbarmen und zahlte die Summe trotzdem aus. Johnson spendete die Summe anschliessend.
Mut wird auch anderswo belohnt – lustige Reaktionen
Auch in der beliebten Fantasy-Premier-League setzten einige mutige Zeitgenossen auf Lingard und machten ihn am letzten Spieltag zum Captain. Zwei von 55'592 Teilnehmern setzten sogar den Dreifach-Joker bei ihm ein.
Die Fan-Welt auf Twitter steht ebenfalls kopf. «Lingardinho trifft und nur wenige Minuten später qualifiziert sich ManUtd für die Champions League. Das ist alles, was man wissen muss, um zu verstehen, wie grossartig er ist», hält ein User fest. Analog zum 17-jährigen Jude Bellingham – dessen Trikotnummer bei Birmingham wird nach dem Wechsel zum BVB nicht mehr vergeben – fordert ein anderer, ebenfalls Lingards Nummer 14 zu würdigen, indem kein Klub weltweit mehr seine Nummer verwenden darf. Viele meinen mit Verweis auf die Coronakrise nur: «Das Ende der Welt naht.»