Champions League Der FCB benötigt zumindest zwei Tore – und etwas Erstmaliges

SDA

13.8.2019 - 01:19

In den Qualifikationen zu den Europacup-Wettbewerben hat der FC Basel das Weiterkommen noch nie allein über einen Auswärtssieg sichergestellt. Genau dies muss ihm am Dienstag bei LASK Linz gelingen.

Im Unterschied zum Herbst 2018 wird der FCB diesmal eine Gruppenphase bestreiten. Im besseren und lukrativeren Fall wird er in der Champions League antreten – und sonst halt in der Europa League. Ob er den Weg Richtung Champions League weiterführen kann, entscheidet sich am Dienstagabend ab 20.30 Uhr im Stadion von Linz.

Die nach einer schwachen Vorstellung zustande gekommene 1:2-Niederlage im Hinspiel im St.-Jakob-Park bedeutet für die Mannschaft von Trainer Marcel Koller eine schwere Hypothek. Die Basler müssen mindestens zwei Tore schiessen, um eventuell in die Playoffs der Champions League zu gelangen – und dies gegen einen Gegner, der in den ersten drei Spielen der österreichischen Meisterschaft jedes Mal zu null gewonnen hat und die Tabelle zusammen mit dem renommierten Salzburg anführt.

Keine Bälle für die Sturmspitze im Hinspiel

Wer soll für die zwei Basler Tore sorgen? Im Hinspiel erzielte Luca Zuffi in der 87. Minute mit einem Hocheckschuss das 1:2, das eher dem Zufall entsprang, aber dem FCB für den Gesamtvergleich immerhin ein wenig Hoffnung zurückbrachte. Ein Basler Stürmer-Tor wäre an jenem Abend schwerlich möglich gewesen, denn über die 90 Minuten gelangte kein Angriff so in den Linzer Strafraum, dass ein noch so guter Angreifer etwas daraus hätte machen können. Also spielte es kaum eine Rolle, ob die einzige Basler Spitze Afimico Pululu, Kemal Ademi oder Albian Ajeti hiess.



Ajeti, der Basler Goalgetter schlechthin, hat sich West Ham United angeschlossen. Ricky van Wolfswinkel, ebenfalls ein gelernter Stürmer und mit 13 Toren der beste FCB-Torschütze in der letzten Meisterschaft nach Ajeti (14), erlitt spät im Match gegen den LASK eine Hirnerschütterung. Für das Rückspiel wird der Niederländer noch nicht zur Verfügung stehen.

Was kann Ademi?

Bis Basel – möglicherweise – in der Transferzeit einen neuen Stürmer verpflichtet, baut Koller auf Ademi. Der baumlange Appenzeller hatte sich in der Vorbereitung verletzt. Er ist erst in zwei Wettbewerbsspielen zum Einsatz gekommen. Aber Koller hält viel von ihm und glaubt, dass sich das Basler Spiel verändern und ein bisschen nach dem früheren Xamaxien ausrichten wird: «Mit Ademi haben wir einen grossen und wuchtigen Stürmer», sagt Koller. «Das hatten wir auf die neue Saison hin gesucht. Wir können jetzt nach langen Bällen und Flanken eher in Ballbesitz bleiben.»

Gerade mit Ademis Leistung im Super-League-Heimspiel gegen Servette (3:1) war Koller sehr zufrieden – nicht nur, weil Ademi das 2:1 erzielte. «Er versucht alles herauszuholen. Gegen Ende des Spiel hat er Krämpfe bekommen, trotzdem spielte er weiter. Aus meiner Sicht hat er ein gutes Spiel gemacht.»

Die Basler Spieler äussern sich zuversichtlich, wie es in der schwierigen Situation sein muss. Fabian Frei sagte vor dem Abflug nach Österreich: «Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, dass nach einem Spiel noch alles möglich ist. Dass man Rückstände aufholen kann. Man kann auch einen Vorsprung vergeben, und das stimmt uns zuversichtlich. Dass wir letzte Woche einen schlechten Match gespielt haben, das wissen wir.»

Etwas Schadenfreude aus dem Osten

Nach dem eher nicht erwarteten Ergebnis im Hinspiel schwappten aus Österreich verschiedene Töne und Zeilen der Schadenfreude in die Schweiz. Man habe Linz belächelt, hiess es. Jetzt habe man die Quittung bekommen. Weder der FCB selber noch Trainer Koller noch die einzelnen Spieler hatten jemals zu verstehen gegeben, dass man den Gegner unterschätze oder gar belächle. Dass der LASK Linz in seiner Geschichte nie ähnliche Erfolge im Europacup zustande brachte wie Basel, ist eine objektive Tatsache. So gesehen, bekommt der FCB jetzt die Gelegenheit, die historischen Kräfteverhältnisse wiederherzustellen.

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