Casemiro gilt als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt. Nun hat der Real-Madrid-Star gestanden, dass er einst als Jugendlicher in São Paulo schwindeln musste, um sich einen Platz im Verein zu ergattern.
In einem Interview mit «Movistar» erzählt der brasilianische Nationalspieler, wieso er per Zufall die Position besetzt, auf der er heute als einer der besten seines Fachs gilt.
«Als ich zum Probetraining in São Paulo ging, war ich eigentlich ein Stürmer», erläutert der 27-Jährige während des Gesprächs mit dem ehemaligen Real-Spieler und Manager Jorge Valdano. «Ich war ziemlich stark und war immer der grösste Spieler in meinem Altersjahrgang, ausserdem habe ich früher viele Tore mit dem Kopf geschossen.»
«Als ich nun dort vorbeiging – ich war etwa 12 oder 13 Jahre alt – waren etwa 300 Spieler da, aber sie wollten nur 50 davon nehmen. Als der Trainer fragte, wer Torhüter ist, gingen drei Hände hoch. Dann fragte er, wie viele Stürmer da sind – und etwa 40 Kinder hoben die Hände. So sagte ich mir: ‹Es gibt eine Menge Konkurrenz, also werde ich kein Stürmer sein.› Das Gleiche geschah, als sie nach Mittelfeldspielern fragten, und so tat ich dasselbe. Dann meinte der Trainer: ‹Gibt es defensive Mittelfeldspieler?› Sieben oder acht Hände gingen nach oben, also sagte ich mir: ‹Ok, ich bin ab jetzt ein defensiver Mittelfeldspieler›.»
Casemiro weiter: «Ich habe also während des Probetrainings als defensiver Mittelfeldspieler gespielt. Der Trainer zog mich dann mal zur Seite und tadelte: ‹Du bist kein defensiver Mittelfeldspieler, du bist hier als Stürmer.› Aber ich bestand immer wieder darauf, dass ich es war und so fing dort alles an.»
Casemiro macht schliesslich 66 Spiele für die erste Mannschaft von São Paulo, behielt aber immer noch ein wenig Stürmerblut und schoss insgesamt 11 Treffer für das brasilianische Traditionsteam, bevor er 2012 zu Real Madrid wechselte. Auch bei den Königlichen verlor er seinen Torinstinkt nicht und skorte in wettbewerbsübergreifend 204 Spielen immerhin 20 Mal. Zum Vergleich: Sein Mittelfeldpartner Luka Modric steuerte in 308 Spielen für Real Madrid «nur» 18 Treffer bei.