Jubel oder Ärger? Wie der Adler-Jubel eine ganze Nation spaltet

mar

22.6.2018

Nach Granit Xhaka feiert auch Xherdan Shaqiri sein Tor mit dem Adler-Jubel.
Nach Granit Xhaka feiert auch Xherdan Shaqiri sein Tor mit dem Adler-Jubel.
Bild: Getty Images

Nach dem 2:1-Sieg der Schweizer gegen Serbien machen leider nicht nur die Tore von Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri Schlagzeilen, sondern auch ihr Jubel. Politische Statements dieser Art sollten einfach nicht mehr vorkommen, wie auch Vladimir Petkovic findet.

Für alle, die nicht zwei Nationen in der Brust tragen, ist es einfach nicht nachvollziehbar, warum Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri ausgerechnet jetzt wieder mit dem Adler-Jubel provozieren müssen.

Mit dem Doppel-Adler symbolisieren die beiden die Nationalflagge Albaniens, gerade für Serben auch heute noch reine Provokation, auch wenn Xhaka und Shaqiri im Anschluss angeben, dass der Jubel nicht an die gegnerischen Fans gerichtet war.

Das ist nur schwer zu glauben, denn die beiden gingen richtig geladen in das Spiel gegen Serbien. Viel mussten sie sich im Vorfeld anhören. Ausserdem lässt sich die Geschichte des Kriegs nicht so einfach vergessen. Xhakas Vater war damals  fünf Jahre in serbischer Gefangenschaft, wo er täglich gefoltert wurde, wie er letztes Jahr in einem Interview mit dem «Guardian» verriet.

Und jetzt wieder Fokus auf den Fussball

Und trotzdem ist dieser Jubel nicht nur unnötig, sondern einfach dumm. Gerade als Profi müssten sie eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen und über jede Art von Provokation stehen können. Politische Statements gehören nicht ins Stadion. Das sagt auch Nati-Coach Vladimir Petkovic nach der Partie.

Die Fans sind indes gespalten. Man will sich über den Sieg der Nati freuen, zeitgleich bleibt ein faler Beigeschmack aufgrund des Jubels.

Im Endeffekt soll der Sport jetzt aber umso mehr im Fokus stehen. Die Schweiz hat beste Chancen, sich für die Achtelfinals an der WM zu qualifizieren. Es wäre schade, wenn man jetzt aufgrund der Jubel-Diskussionen dieses Ziel noch verpassen würde.

In diesem Sinn halten wir fest: Der Jubel war unnötig und dumm. Petkovic wird dafür sorgen, dass es so schnell wohl nicht wieder vorkommt und wir haken  die Sache jetzt ab. Denn schliesslich ist WM und bei der WM soll der Fussball und die Leistungen der Spieler im Zentrum stehen. Und in dieser Hinsicht haben Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri heute mehr als überzeugt.

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