FIFA drohte mit Sanktionen Granit Xhaka trägt One-Love-Captainbinde nicht

sda

21.11.2022 - 11:40

SFV-Medienchef Arnold über «One-Love»-Aus: «Es ist bedauerlich»

SFV-Medienchef Arnold über «One-Love»-Aus: «Es ist bedauerlich»

Die europäischen Verbände, die geplant hatten, ihren Captain bei der WM in Katar mit einer One-Love-Captainbinde aufs Feld zu schicken, verzichten nun darauf. SFV-Medienchef Adrian Arnold gibt Auskunft über den Entscheid.

21.11.2022

Die europäischen Verbände, die geplant hatten, ihren Captain bei der WM in Katar mit einer One-Love-Captainbinde aufs Feld zu schicken, verzichten nun darauf.

Nach der Drohung der FIFA, die Spieler für das Tragen dieser Captainbinde mit einer sportlichen Sanktion, etwa einer Verwarnung oder sogar einem Platzverweis, zu belegen, machten die Verbände einen Rückzieher.

«Es ist bedauerlich, weil wir eine Botschaft verbreiten wollten», lässt sich Adrian Arnold, der Kommunikations-Leiter des Schweizerischen Fussballverbandes zitieren. «Letztlich ging es darum, unseren Spieler zu schützen, dass er nicht sportlich benachteiligt wird.» Im Fall der Schweiz wäre dies Granit Xhaka als Captain gewesen.

Die Kampagne war eine im September angekündigte gemeinsame Aktion der Teams aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, England, der Niederlande, Belgien, Wales, Dänemark sowie Norwegen und Schweden, die beide nicht für die WM qualifiziert sind. Frankreichs Captain Hugo Lloris hatte frühzeitig angekündigt, die Binde nicht zu tragen.

In einer gemeinsamen Erklärung gaben die betroffenen Verbände bekannt, sie seien bereit gewesen, finanzielle Strafen hinzunehmen. Man sei enttäuscht über den Entscheid der FIFA. Die Trainer und Spieler würden auf anderem Weg ihren Support für Inklusion zeigen.

FIFA-eigene Captainbinden

Die FIFA hatte am Freitag eigene neue Captainbinden vorgestellt. «Die teilnehmenden Mannschaften erhalten während der Spiele über die Armbinden der Captains die Möglichkeit, Botschaften zu übermitteln», teilte der Weltverband mit. Die Botschaften hat die FIFA laut Mitteilung gemeinsam mit drei Organisationen der Vereinten Nationen erdacht.

Für die Fan-Organisation Football Supporters' Association (FSA) sind die vorbereiteten Slogans der FIFA kein Ersatz für die Aktion. «Heute werden sich LGBT+-Fussballfans und ihre Verbündeten wütend fühlen. Heute fühlen wir uns verraten», schrieb die internationale Vereinigung. «Heute empfinden wir Verachtung für eine Organisation, die ihre wahren Werte unter Beweis gestellt hat, indem sie den Spielern die gelbe Karte und der Toleranz die rote Karte gezeigt hat.»

sda