Marco Streller tritt per sofort als Sportchef des FC Basel zurück. Offenbar wurde ihm der Machtkampf mit Trainer Marcel Koller zum Verhängnis.
Der 37-jährige Ur-Bebbi erklärt seiner Mannschaft den Rücktritt in einer SMS, die «Blick» vorliegt. Darin wird Streller wie folgt zitiert: «Es bricht mir s’Herz, euch mitzteile, dass ich per sofort als Sportdirektor zruggträtt… es sind 2-3 Sache passiert, won ich nit chan akzeptiere…. ich dank euch für die letschte zwei joor ihr sind tief in mim Herz. Bitte holet dä Chübel zrugg nach Basel. Ich bin in Gedanke bi euch… Liebe Gruess.»
Was Streller mit den «zwei bis drei Sachen» meint? Eine davon dürfte der gescheiterte Trainerwechsel sein. Streller wollte Marcel Koller durch Aarau-Coach Patrick Rahmen ersetzen, doch der bleibt nun beim Challenge-Ligisten. Offenbar war Streller treibende Kraft hinter der geplanten Absetzung des Zürchers, die Klubführung um Präsident Bernhard Burgener unterstützte dieses Vorhaben jedoch nicht. Strellers Rücktritt bedeutet dann wahrscheinlich, dass FCB-Koller Trainer bleiben wird.
Trotz überragender Rückrunde und Cupsieg gab es von Streller kein öffentliches Bekenntnis zum Coach, der erst zu Beginn der Saison geholt wurde. «Wir müssen uns jetzt Zeit nehmen, um Bilanz zu ziehen. Wir lassen uns jetzt nicht stressen. Es gibt viel zu diskutieren, die Saison war ein Auf und Ab mit einem versöhnlichen Schluss», sagte Streller nach dem letzten Spieltag der abgelaufenen Saison auf Kollers Zukunft angesprochen. Damals hatte der frühere Basler Publikumsliebling wohl nicht damit gerechnet, dass er im Machtkampf mit dem Trainer den Kürzeren zieht.
Streller bleibt Verwaltungsrat
Der FCB hat den Rücktritt in einem Communiqué bestätigt. Streller bleibt dem Klub allerdings erhalten, er bleibt Verwaltungsrat der FC Basel 1893 AG und Vorstandsmitglied des Vereins. «Wir verlieren mit Marco Streller einen leidenschaftlichen und erfolgreichen Sportchef», wird Präsident Bernhard Burgener in der Medienmitteilung zitiert.
Streller lässt sich in der Medienmitteilung des FC Basel wie folgt zitieren: «Nach reiflicher Überlegung und im Interesse des Clubs, der Mannschaft und des Trainers habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Der FCB ist und bleibt für mich eine Herzensangelegenheit.»