Angekündigtes Brutalo-FoulDaprelà sagte Itten schon vor Monaten: «Ich trete dich kaputt»
sda/jar
25.9.2018
St.Gallen-Stürmer Cedric Itten verletzt sich nach einem Horror-Foul von Luganos Fabio Daprelà schwer und fällt monatelang aus. Offenbar hatte der Täter seine Attacke schon vor Monaten angekündigt.
Es ist eine Szene, die auf keinen Fussballplatz gehört. Lugano-Verteidiger Fabio Daprelà streckt Cedric Itten ohne Rücksicht auf Verluste nieder. St. Gallens Torjäger reisst sich dabei das Kreuz- und Innenband im rechten Knie. «Das war Kung-Fu», poltert FCSG-Sportchef Alain Sutter gegenüber «Blick» und kündigt an, rechtliche Schritte gegen den Übeltäter einzuleiten. «Wenn die Liga da nicht einschreitet, kann sie jegliche Fairplay-Aktion in die Tonne schmeissen.»
Der Verband hat den Fall dem Disziplinarrichter gemeldet, der noch am Montag ein Verfahren gegen Daprelà eröffnet hat. Inzwischen hat der zunächst zuständige Disziplinarrichter das Dossier an die Kommission übergeben, weil er es für möglich hält, dass seine Kompetenz (4 Spielsperren) nicht ausreicht.
Wie auch immer Daprelà bestraft wird, dem FC St. Gallen hilft auch eine lange Sperre wenig. «Man macht sich keinen Begriff, was Itten für uns bedeutet, er ist nicht zu ersetzen», wird Trainer Peter Zeidler vom «Tagblatt» zitiert. Zeidler sagt, er habe «so eine brutale Aktion noch nie erlebt.»
Und sie wird noch brutaler und unglaublicher, wenn man die Vorgeschichte kennt. Gemäss St. Gallens Präsident Matthias Hüppi sagte Daprelà dem 21-jährigen Itten beim letzten Duell der beiden Teams nämlich: «Ich mache dich fertig, ich trete dich kaputt.» Sutter bestätigt gegenüber «Blick»: «Daprelà hat schon bei einem Spiel im Frühjahr Itten bedroht, er mache ihn kaputt. Solche Spieler muss man aus dem Verkehr ziehen.» Trashtalk ist im Fussball gewiss nichts Neues. Doch auch an diesem Sonntag soll Daprelà sein «Opfer» laut dem «Tagblatt» verbal angegriffen haben.
Sutter fordert Sperre bis Itten wieder spielen kann
Der 27-jährige Lugano-Verteidiger fiel übrigens schon vor wenigen Wochen im Spiel gegen den FCZ mit einer ähnlich rücksichtslosen Attacke gegen Antonio Marchesano auf. Die Zürcher sollen Daprelà darauf Schiedsrichter-Chef Daniel Wermelinger gemeldet haben, weil sonst bald einmal etwas Schlimmeres passieren könne. Nun ist etwas Schlimmes passiert. «Jeder, der mal Fussball gespielt hat, sieht: Das war volle Absicht. Man merkt, dass er ihm wehtun wollte», sagt Sutter über die Aktion, die von Schiedsrichter Lionel Tschudi noch nicht einmal als Foul gewertet wurde.
«Im Falle eines solch brutalen Fouls fände ich es angemessen, wenn der Spieler so lange aussetzen muss, bis der Verletzte wieder fit auf dem Platz steht», so der Sportchef. Dass dies ziemlich unwahrscheinlich ist, weiss Sutter wohl selber. Daprelà könnte aber durchaus hart sanktioniert werden. Der Ex-Aarauer Sandro Wieser wurde 2014 für ein ähnliches Vergehen an FCZ-Profi Gilles Yapi für sechs Spiele gesperrt.
Daprelà würde eine längere Sperre wohl akzeptieren, wann man seinen reumütigen Entschuldigungsworten Glauben schenken mag: «Es tut mir leid, was passiert ist. Es war sicher nicht meine Absicht, Cedric Itten zu verletzen. Ich übernehme jegliche Verantwortung für dieses Foul, das rotwürdig war.»
Die Stellungnahme von Fabio #Daprelà nach der schweren Verletzung von Cedric #Itten - La presa di posizione di Fabio Daprelà dopo il grave infortunio occorso a Cedric Itten. pic.twitter.com/hnGciR3fAC
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