Kommentar Die Grasshoppers schaufeln gerade ihr eigenes Grab

Patrick Lämmle

1.2.2019

Hängende Köpfe bei den GC-Spielern Aleksandar Cvetkovic (links) und Captain Runar Sigurjonsson.
Hängende Köpfe bei den GC-Spielern Aleksandar Cvetkovic (links) und Captain Runar Sigurjonsson.
Bild: Keystone

Kurz vor dem Rückrundenstart sieht es für den Rekordmeister aus sportlicher und finanzieller Sicht düster aus. Einzig Trainer Thorsten Fink versprüht weiter Optimismus.

Am Mittwoch, vier Tage bevor GC in die Rückrunde startet, berichtet die «NZZ» von den desaströsen Zuständen bei den Grasshoppers. Dem Tabellenvorletzten fehlen offenbar sechs bis acht Millionen Franken in der Klubkasse. GC-Geldgeber Heinz Spross will aussteigen, dem Klub drohe der Konkurs.

Trikot-Sponsor Reinhard Fromm sagt dem «Blick» darauf angesprochen: «Das, was zurzeit bei GC wieder abgeht, ist ein Trauerspiel. Mein Name steht auf dem Leibchen – das ist keine Werbung für mich.»

Am Donnerstag verliert GC auch noch den auf der rechten Abwehrseite gesetzten Numa Lavanchy an Mitabstiegskandidat FC Lugano. Damit haben die Zürcher auf der Aussenverteidiger-Position ein gröberes Problem. Denn bereits zuvor hat GC in der Winterpause den auf der linken Abwehrseite gesetzten Souleyman Doumbia (an Stade Rennes) verkauft. Mit Jeffrén hat im Winter ein weiterer Stammspieler den Verein verlassen.

Trainer Fink gibt sich vor dem Rückrunden-Auftakt enthusiastisch

Eigentlich kann es nur ein Ziel geben, den Abstieg irgendwie abzuwenden. Trainer Thorsten Fink sagt, dass keiner die Abstiegsgefahr verkenne. Gleichzeitig versprüht er aber viel Optimismus: «Man könnte tiefstapeln und sagen, wir konzentrieren uns nur noch auf den Abstiegskampf. Wir haben aber beides im Blick und wissen, dass wir noch nach oben kommen können.»



Fink betont im Interview allerdings mehrmals, dass es Zeit brauche, um die Ziele zu erreichen. Zeit, die er und sein Team eigentlich nicht mehr haben. Am Sonntag empfängt GC zum Rückrundenstart den FC Basel, dann folgt das Derby gegen den FCZ, ehe es in der 3. Runde zum Duell mit Schlusslicht Xamax geht. Ob Fink auch danach noch so viel Enthusiasmus versprüht? Man darf es bezweifeln. Denn die Grasshoppers, so scheint es von aussen, sind gerade im Begriff, ihr eigenes Grab zu schaufeln.

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