Es bleibt dabei: In diesem Playoff-Final der National League gewinnen nur die Heimteams. Lausanne gleicht mit einem 5:2-Sieg zum 2:2 aus. Für einmal patzt auch Goalie Simon Hrubec.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Lausanne gewinnt die vierte Partie des Playoff-Finals gegen die ZSC Lions mit 5:2.
- Mit dem Sieg zieht Lausanne wieder mit dem ZSC gleich.
- Beide Teams brauchen nur noch zwei Erfolge zum Meistertitel. Für Lausanne wäre es der erste, für den ZSC der zehnte.
Die favorisierten ZSC Lions finden keinen Weg, auch auswärts in der mit 9600 Fans natürlich ausverkauften Vaudoise Aréna die nötige Energie aufs Eis zu bringen. Hatten sie im Spiel 2 beim Stand von 2:2 noch bis zehn Minuten vor Schluss auf das – nicht dem Spielverlauf entsprechende – Break hoffen dürfen, rannten sie am Dienstagabend ab der 14. Minute vergeblich einem Rückstand hinterher. Erstaunlicherweise ohne grosse Überzeugung und über weite Strecken harmlos.
Oft hatten die Zürcher den Finalneuling mit einem Doppelschlag auf dem falschen Fuss erwischt, nicht aber diesmal. Ihre beste Chance vergaben sie am Ende des zweiten Drittels. Rudolfs Balcers hatte nach einer Traumkombination über Sven Andrighetto und Denis Malgin in der 32. Minute auf 1:2 verkürzt. Diesmal konterte aber Lausanne nur 128 Sekunden später mit dem 3:1 durch Tim Bozon.
Zwei haltbare Gegentore bei Hrubec
Eine unglückliche Figur machte dabei der in dieser Saison bisher überragende Goalie Simon Hrubec. Der Tscheche liess sich aus spitzem Winkel in der nahen Ecke überlisten. Bereits beim 2:0 durch Robin Kovacs hatte er sich unvorteilhaft zwischen den Schonern überraschen lassen. Auch die Paradelinie mit Malgin und Andrighetto blieb ausser beim 1:2 blass und verschuldete das 0:1 durch Andrea Glauser im ersten Drittel, als man ohne Absicherung in einen Konter lief.
Auf der Gegenseite war der Schweiz-Kanadier Connor Hughes, der seine ersten Playoffs überhaupt bestreitet, einmal mehr untadelig. Allzu hart geprüft wurde Hughes allerdings nur selten. Selbst bei mehr als eineinhalb Minuten doppelter Überzahl kurz vor der zweiten Pause waren die Zürcher Löwen zu wenig bissig und zielstrebig, um nochmals zu verkürzen. Auch ein Timeout von Coach Marc Crawford brachte keine Erlösung. Besser machten es die Lausanner, die in der 51. Minute ein Powerplay durch Jiri Sekac zum 4:1 nutzten. Das 4:2 zwei Minuten vor Schluss änderte am Verdikt nichts mehr.
Lausanne braucht ein Break
Nach diesem vierten Heimsieg in der Serie wird die Luft langsam dünn. Beide Teams brauchen nur noch zwei Erfolge zum Meistertitel. Für Lausanne wäre es der erste, für den ZSC der zehnte. Von einem Klassenunterschied ist allerdings bislang nichts zu sehen. Lausanne, das als Dritter der Qualifikation 18 Punkte weniger geholt hatte als die Zürcher und gegen diese beide Heimspiele verloren hatte, war in jedem Spiel ebenbürtig, schaffte es aber auswärts nicht, seine Chancen zu nutzen.
Mindestens einmal müssen die Lions aus Lausanne aber in Zürich-Altstetten gewinnen, wenn sie ihren Traum wahr machen wollen. Bei den ZSC Lions dürfte die Nervosität allerdings langsam etwas steigen.
Telegramm:
Lausanne – ZSC Lions 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)
9600 Zuschauer. – SR Tscherrig/Wiegand, Schlegel/Wolf. – Tore: 14. Glauser (Kenins) 1:0. 25. Kovacs (Fuchs, Frick) 2:0. 32. Balcers (Malgin, Andrighetto) 2:1. 34. Bozon (Raffl, Pilut) 3:1. 51. (50:35) Sekac (Jäger, Rochette/Powerplaytor) 4:1. 51. (50:54) Hollenstein 4:2. 59. Almond 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lausanne, 7mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Pilut; Andrighetto.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Kenins; Pedretti.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Christian Marti; Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Zehnder; Riedi, Sigrist, Schäppi; Bodenmann.
Bemerkungen: Lausanne ohne Aurélien Marti, Perrenoud (beide verletzt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 58:10 bis 58:36 ohne Torhüter.