Nach einem fabelhaften Sieg in der Champions League wird Liverpool-Trainer Jürgen Klopp von einem spanischen Journalisten in die mediale Realität zurückgeholt. Das schlägt Wellen bis in die Schweiz.
Es ist eine Achterbahnfahrt eines Fussballspiels, die Schiedsrichter Daniel Siebert um kurz vor 23 Uhr Ortszeit abpfeift. Der Champions-League-Kracher zwischen Atlético Madrid und Liverpool beinhaltet alles, was das Fussballherz begehrt und verdient eigentlich keinen Verlierer.
Dementsprechend raucht diesem in Person von Diego Simeone nach der 2:3-Niederlage der Kopf. Nur Sekunden nach dem Schlusspfiff lässt der heissblütige Argentinier den zum Handschlag bereitstehenden Jürgen Klopp kommentarlos stehen und verschwindet schnurstracks in den Katakomben des Wanda Metropolitano.
Der deutsche Trainer will das offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen. Aufgebracht gestikuliert Klopp mit heran eilenden Staff-Mitgliedern der Spanier, doch sein Gegenüber ist längst im Kabinengang verschwunden.
Klopp: «Ich bin doch kein Idiot»
Darauf angesprochen präsentiert sich Klopp nach dem Spiel in richtig mieser Stimmung. Aber nicht etwa aufgrund des verpassten Handschlags, sondern wegen der – in seinen Augen – hinterhältigen Frage.
«Ich bin doch kein Idiot», faucht der 54-Jährige einen spanischen Journalisten an, der wissen möchte, weshalb er nach dem Spiel so wütend war. «Du kommst mit so einer Frage. Ich war überhaupt nicht sauer. Aber dass du daraus eine Story machen willst, das kann ich mir vorstellen», fügt Klopp sichtlich verärgert an und sorgt so dafür, dass selbst die Redaktion bei blue Sport in der beschaulichen Schweiz in die Tasten haut.
«Ich wollte seine Hand schütteln, er wollte nicht. Ich kann das verstehen in diesem Moment. Er ist emotional, ich bin emotional und du bist kein netter Typ», schliesst der Liverpool-Trainer und lässt den Journalisten kurzerhand stehen (siehe Video oben).
Aber nicht nur uns fällt Klopps verbaler Ausfall ins Auge, auch in den sozialen Medien brennt das Strohfeuer. Hier sind die besten Reaktionen aus dem Netz.
Mediale Seifenblase
In der Pressekonferenz im Anschluss muss Klopp die Gemüter dann erneut beruhigen. Zwischen ihm und Simeone gäbe es kein Problem, versichert der Stuttgarter ein weiteres Mal. «Er hat nichts falsch gemacht und ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Reaktion. Ich war genauso emotional wie er.»
Nur heisse Luft also. Bruno Labbadia würde sagen: «Das wird alles von den Medien hochsterilisiert.»
In diesem Sinne: Entschuldigung, Herr Klopp. Und: Liebe Leserin, lieber Leser – vielen Dank für den Klick.