Marwin Hitz stand letztmals im Dezember im Tor des BVB, zum vorletzten Mal im Oktober. Aus dem Nichts soll der 34-Jährige mit Paraden Borussia Dortmund in München zum Sieg über die Bayern führen.
Für den BVB, der seine letzte ganz kleine Chance in der Meisterschaft noch wahrnehmen will, war es ein schwerer Schlag, als sich Gregor Kobel kurz vor dem Spiel der letzten Chance gegen die Bayern (Samstag, 18.30 Uhr) eine Bänderverletzung zuzog. Der exzellente junge Zürcher Goalie wird über dieses Wochenende hinaus längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.
Wie alle anderen Spieler hat Marwin Hitz laufend trainiert. Aber ein Ernstkampf, erst recht ein wichtiger wie der anstehende, ist etwas anderes. So musste der Ostschweizer die letzten wenigen Tage nutzen, um sich warm schiessen zu lassen und den Wettkampf auf höchstem Niveau zu simulieren. Simulieren für die Abschlüsse von Lewandowski und Co.
Um das Prestige geht es immerhin
In Dortmund spricht man indessen von einem Spiel um das Prestige. Denn mit neun Punkten Rückstand auf die Bayern gibt es wohl nicht mehr viel auszurichten. Dennoch wollen die Borussen beim voraussichtlich letzten Duell der Ausnahmestürmer Robert Lewandowski und Erling Haaland nicht nur Gratulanten sein. Die Münchner wiederum sehnen mit dem Gewinn des zehnten Meistertitels in Folge einen Aufsteller herbei, der ihnen nach dem für sie frühen Out in der Champions League guttun würde.
Bayern ist bei einem Sieg Meister und auch bei einem Unentschieden nur noch theoretisch einzuholen. «Es ist eine besondere Situation, den Meistertitel gegen den direkten Konkurrenten gewinnen zu können – und im eigenen Stadion vor ausverkauftem Haus. Es ist eine Fügung, die es dann vielleicht ein Stück besonderer macht», sagte Bayerns Trainer Nagelsmann vor seinem ersten Meisterstück.
Die Fans hoffen endlich wieder auf eine Party
Auf eine Bierdusche ist der 34-Jährige eingestellt – und spätestens dann sollten er und die Münchner Serienmeister die Königsklassen-Tristesse hinter sich lassen. Thomas Müller will mit Titel Nummer 11 alleiniger Feldspieler-Rekordmeister vor David Alaba (10) werden. Nach den langen Restriktionen durch die Pandemie sehnen sich auch die Fans danach, am Saisonende mit den Stars wieder einmal auf dem Münchner Marienplatz zu feiern.
In der Saison 2018/19 betrug der Rückstand der Borussen am Saisonende nur zwei Zähler, ansonsten lagen sie immer zweistellig zurück. In der Saison 2012/13 waren es sogar 25 Punkte. Seit Sommer 2012 holte Bayern 172 Punkte mehr als Dortmund, im Schnitt 17 mehr pro Saison.
sda