Städtebau Zürcher Stadtrat will Mythenstrasse nicht in Tunnel verlegen

fn, sda

5.7.2023 - 14:01

Der Stadtrat will am Mythenquai keinen teuren Tunnel bauen, um dafür eine neue Parkanlage schaffen zu können. Er lehnt die Initiative "Mythenpark" deshalb ab. (Archivbild)
Der Stadtrat will am Mythenquai keinen teuren Tunnel bauen, um dafür eine neue Parkanlage schaffen zu können. Er lehnt die Initiative "Mythenpark" deshalb ab. (Archivbild)
Keystone

Der Stadtrat ist gegen die Volksinitiative «Mythenpark», die das Seebecken umgestalten will. Zur Umsetzung müsste unter einem Teil des Mythenquais ein Tunnel gebaut werden. Dies sei viel zu teuer, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit.

Keystone-SDA, fn, sda

Die Volksinitiative «Mythenpark», die von der IG Seepärke eingereicht wurde, verlangt, dass die Stadt vom Strandbad Mythenquai bis zum General-Guisan-Quai einen möglichst zusammenhängenden, öffentlich zugänglichen Park bauen soll.

Das Teilstück des Mythenquais vor den Versicherungsgebäuden soll aufgehoben und Teil des Parks werden. Allerdings ist der Mythenquai im kantonalen Richtplan als Hauptverkehrsstrasse festgelegt – der nächste Streit mit dem Kanton wäre so gut wie sicher.

Eine Umleitung des Verkehrs in die Alfred-Escher-Strasse sei aber nicht möglich, teilte der Stadtrat mit. Dafür reiche die Kapazität der Kreuzung Alfred-Escher/General-Wille-Strasse nicht aus. Zudem sollten die Anwohnerinnen und Anwohner nicht mit noch mehr Verkehr belastet werden. Auch grössere Umleitungen seien unmöglich.

700 Meter langer Tunnel

Die für den Stadtrat einzige Möglichkeit, den Verkehr weiterhin abzuwickeln, ist der Bau eines 700 Meter langen Tunnels. Allerdings wären dafür auf beiden Seiten rund 90 Meter lange Tunneleinfahrten nötig. Mit der angestrebten Parklandschaft sei das unvereinbar.

Die Kosten für einen solchen Tunnel schätzt der Stadtrat auf rund 255 Millionen Franken. Mit der Tieferlegung des Mythenquais könnten jedoch lediglich 4500 Quadratmeter Parkfläche freigespielt werden. Dies entspricht zwei Drittel eines Fussballfeldes. Nach Ansicht des Stadtrates steht das in keinem Verhältnis zu den Kosten.

Ursprünglich plante der Stadtrat, der Initiative einen Gegenvorschlag gegenüberzustellen. Er sieht jedoch keinen «sinnvollen Inhalt», weshalb es ausschliesslich bei der Initiative bleibt. Die Vorlage geht nun in den Gemeinderat.