Zürich Geplantes Atommülllager in Stadel bleibt auch bei Gletschervorstössen sicher

fn, sda

12.11.2024 - 10:30

Das geplante Tiefenlager in Stadel muss auch einer neuen Eiszeit standhalten. Forschende kamen nun zum Schluss, dass auch ein möglicher Gletscher das Lager nicht ausgraben kann. (Archivbild)
Das geplante Tiefenlager in Stadel muss auch einer neuen Eiszeit standhalten. Forschende kamen nun zum Schluss, dass auch ein möglicher Gletscher das Lager nicht ausgraben kann. (Archivbild)
Keystone

Eine neue Studie zeigt, dass das geplante Tiefenlager in Stadel selbst bei einer zukünftigen Eiszeit und Gletschervorstössen sicher bleibt. Der Opalinuston, in dem der Atommüll gelagert werden soll, bleibt unberührt.

Keystone-SDA, fn, sda

Das geplante Tiefenlager für Atommüll in Stadel ist so konzipiert, dass es selbst extremen klimatischen Veränderungen standhält. Eine aktuelle Untersuchung des Wasserforschungsinstituts Eawag bestätigt, dass das Lager auch bei einem erneuten Vorstoss von Gletschern sicher bleibt. Diese Erkenntnis ist entscheidend, da ein Tiefenlager über eine Million Jahre sicher sein muss, um den Atommüll zuverlässig zu verwahren.

Trotz der gegenwärtigen Erwärmung des Klimas besteht die Möglichkeit, dass die Schweiz in der Zukunft erneut von einer Eiszeit betroffen sein könnte. In diesem Szenario wäre es entscheidend, dass das Lager vor den Kräften eines Gletschervorstosses geschützt ist. Die Studie zeigt, dass selbst der Rhein-Linthgletscher, der aus dem Bündner- und Glarnerland vordringen könnte, nicht in der Lage wäre, den Atommüll freizulegen. Der Opalinuston, der als Lagerstätte dient, bleibt stabil und ungestört.

Die Forschenden stützten ihre Ergebnisse auf die Analyse eines 278 Meter langen Bohrkerns, der von der Nagra, der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, am geplanten Standort in Stadel entnommen wurde. Dieser Bohrkern bietet einen umfassenden Einblick in die geologische Entwicklung des Quartärs, das die letzten 2,6 Millionen Jahre der Erdgeschichte umfasst.

Besonders aufschlussreich waren die Sedimente, die sich in einem langgezogenen See abgelagert hatten, der einst von den Alpengletschern geformt und später mit Ablagerungen gefüllt wurde. Die Untersuchung ergab, dass dieser Seetrog von späteren Gletschervorstössen nicht erneut ausgeräumt wurde, was darauf hindeutet, dass auch das Tiefenlager vor zukünftigen Gletschervorstössen sicher wäre.