Öffentlicher Verkehr Stadt Winterthur prüft ein Revival für das Tram

fn, sda

5.12.2024 - 08:42

In Winterthur fuhren einst Trams, hier auf einer Archivaufnahme aus dem Jahr 1944. Die Stadt prüft nun, ob wieder ein Tramnetz aufgebaut werden soll. (Archivbild)
In Winterthur fuhren einst Trams, hier auf einer Archivaufnahme aus dem Jahr 1944. Die Stadt prüft nun, ob wieder ein Tramnetz aufgebaut werden soll. (Archivbild)
Keystone

In der Stadt Winterthur könnten dereinst bald wieder Trams durch die Strassen kurven: Der Stadtrat prüft eine Wiedereinführung des Tramverkehrs, um die zunehmenden Passagierzahlen im ÖV bewältigen zu können.

Keystone-SDA, fn, sda

Stadtbus Winterthur dürfte bis im Jahr 2050 bis zu 67 Millionen Passagiere pro Jahr transportieren. Im vergangenen Jahr waren es erst 30 Millionen. Dieser prognostizierte Anstieg liegt nicht nur am Bevölkerungswachstum, sondern auch an den Klimazielen, welche eine zunehmende Zahl von Autolenkenden in den ÖV bringen will.

Derzeit überarbeitet die Stadt mit dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), den SBB und Postauto das ÖV-Angebot. Dabei wird auch die Wiedereinführung eines Trambetriebs geprüft, wie aus einer Antwort auf eine Interpellation von Grünen, SP, GLP, Mitte und FDP hervorgeht, über die am Donnerstag der «Landbote» berichtete.

«Massive städtebauliche Auswirkungen»

Ein Tram-Revival hätte zwar den Vorteil, dass viel mehr Passagiere transportiert werden könnten. Allerdings hätte es gemäss Stadtrats-Antwort «massive städtebauliche Auswirkungen» zur Folge.

So müssten etwa ganze Häuserzeilen abgebrochen werden, um Platz fürs Tram zu schaffen. Bevor das Projekt weiterverfolgt werde, müsse deshalb genau geprüft werden, auf welchen Verbindungsachsen der Einsatz von Bussen langfristig nicht mehr ausreiche.

Wann in Winterthur wieder Trams fahren würden, ist offen. «Falls überhaupt, wäre dies langfristig», schreibt der Stadtrat. Bis im nächsten Sommer soll die neue ÖV-Strategie ausgearbeitet werden.

In Winterthur verkehrten bereits von 1898 bis 1951 Trams in die eingemeindeten Nachbarorte Töss, Wülflingen, Oberwinterthur und Seen. Ab 1930 wurden immer mehr Strecken durch Busse ersetzt.