Vorarlberg geht in seinen Planungen zum Höhepunkt der Corona-Krise weiter von 10'000 bis 12'000 Erkrankten aus, von denen etwa 900 im Spital zu versorgen wären. Zurzeit werden 29 Corona-Patienten in Vorarlberger Spitälern behandelt.
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) berichtete am Mittwochabend von 420 sofort belegbaren Betten, zudem liefen die Vorbereitungen für 1000 Betten mit Sauerstoffversorgung und 100 mit Beatmungseinrichtung.
In den bisherigen internationalen Erfahrungen mit Coronavirus-Erkrankten habe man die Erkenntnis gewonnen, dass viele Patienten gar nicht beatmet werden müssen, wenn sie zuvor mit Sauerstoff versorgt wurden. «Jeden Tag wissen wir mehr. Wir hoffen und gehen davon aus, dass wir gut gerüstet sind», sagte Rüscher.
Bis Mittwoch wurden in Vorarlberg 2376 Verdachtsfälle bekannt. 417 Personen wurden positiv getestet, 348 Ergebnisse standen noch aus. Von den 417 infizierten Personen mussten 29 im Spital behandelt werden, davon zehn auf der Intensivstation. Dass die Zahl der Intensivpatienten von Montag auf Dienstag sprunghaft von einer auf zehn Personen angestiegen war, hielt Rüscher nicht für auffällig.
Zunächst hätten sich eher jüngere Personen mit dem Coronavirus angesteckt, etwa in den Skigebieten, danach seien auch die Älteren am Virus erkrankt. Bei den älteren Mitbürgern sei es eben wahrscheinlicher, dass sie einer Intensivbehandlung bedürfen, so Rüscher.
Elf Spital-Mitarbeitende infiziert
In den Spitälern waren elf Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert, 142 Mitarbeiter befanden sich in Isolation. Die Versorgung in den Spitälern und auch im niedergelassenen Bereich sei aber sichergestellt, unterstrich die Landesrätin.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) appellierte ein weiteres Mal an die Bürger, die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus bestmöglich einzuhalten. Der Grossteil der Bevölkerung tue dies, ihn hätten aber auch Berichte über vereinzelte Feste erreicht.
«Die Zahlen werden weiter ansteigen. Jeder muss seinen Beitrag leisten, damit die Wiederherstellung des Normalzustands gelingen kann», betonte Wallner. Es gehe nun darum durchzuhalten. Der Landeshauptmann nannte aber auch «ermunternde Signale» wie etwa die grosse Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Zudem hätten Vorarlberger Unternehmer mit der Produktion von Schutzmasken begonnen.
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