MedizinKantonsspital Baden verwendet bei Armverletzungen Holz statt Gips
roch, sda
30.12.2024 - 11:26
In der Notfallpraxis des Kantonsspitals Baden im Aargau erhalten Patienten mit Armverletzungen Schienen aus Holz statt aus synthetischem Gips. Seit der Einführung sind bereits 600 Stück in einem speziellen Ofen erhitzt und den Patienten angepasst worden, wie das Kantonsspital am Montag mitteilte.
Keystone-SDA, roch, sda
30.12.2024, 11:26
SDA
«Wir haben festgestellt, dass die Schiene aus Holz nicht nur genauso gut ist, sondern in manchen Bereichen sogar besser», Nicole Sonderegger, Leitende Medizinische Praxisassistentin, zitiert. Dank des ungiftigen Materials könnten die Mitarbeitenden beim Anlegen und Modellieren der Schienen auf Handschuhe verzichten.
Mit Föhn nachbessern
Zur Anpassung werden die Rohlinge in einem speziellen Ofen auf etwa 60 Grad erhitzt und anschliessend in Form gebracht, wie das KSB schreibt. Kleinere, drückende Stellen könnten sogar daheim mit einem Föhn erhitzt und weggestrichen werden.
Der Entscheid, auf die Holzschienen zu setzen, sei während der Corona-Pandemie getroffen worden, nachdem es zu Lieferengpässen beim bisher verwendeten Gipsmaterial gekommen sei. Nach ersten Tests im Jahr 2023 seien die etwa gleich teuren Holzschienen ab Frühjahr 2024 eingeführt worden.
Die Schienen seien röntgentransparent und müssten für Tomografien und Röntgenaufnamen nicht abgenommen werden. Bisher würden die Holzschienen für Arme, Ellenbogen, Handgelenke oder Hände eingesetzt. Gemäss Hersteller eigne sich das Produkt auch für andere Körperteile.
Das Material werde in Finnland aus Holzabfällen aus dem Saunabau hergestellt. Wenn die Therapie abgeschlossen sei, könne die Schiene verheizt oder als Bioabfall entsorgt werden.
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