ImmobilienStadt Luzern gewährt Bewohnern der Soldatenstube Fristverlängerung
rl, sda
29.1.2021 - 11:13
In der Stadt Luzern muss die Gruppierung, die trotz des vor vier Monaten ausgelaufenen Vertrags die Soldatenstube am Murmattweg bewohnt, Ende Januar das Gebäude noch nicht verlassen. Der Stadtrat hat die Frist für den Auszug bis am 15. Februar verlängert, weil am Donnerstag der Grosse Stadtrat über die Nutzung der Soldatenstube debattiert.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Soldatenstube, die sich Familie Eichwäldli nennt, waren 2018 als Untermieter in das Gebäude eingezogen. Als der Mietvertrag auslief, riefen sie die Besetzung aus. Die Stadt überliess ihnen die Liegenschaft mit einem Gebrauchsleihvertrag, der Ende September 2020 auslief.
Die Stadt war nicht bereit, den Vertrag zu verlängern, weil sie die Investitionen zum Erhalt des 1935 erbauten und als baufällig eingestuften Gebäudes für unverhältnismässig einstufte. Stattdessen plante sie den Abriss, gewährte den Bewohnerinnen und Bewohnern für den Auszug aber eine Frist bis Ende Januar 2021.
Das Beharren der Stadt auf einen Abriss des Gebäudes stiess auf Kritik aus dem Quartier. Eine IG Stadtentwicklung kritisierte am Freitag ferner in einer Mitteilung, dass die Stadt die Grundlagen ihres Entscheids nicht transparent mache. Ein Abbruch zum jetzigen Zeitpunkt käme einer Vernichtung von Volksvermögen gleich. Für Samstag ist zudem eine Kundgebung angekündigt.
«Kreative Zwischennutzung»
Im Stadtparlament reichten SP und Grüne ein dringliches Postulat ein mit dem Ziel, einen «Abriss auf Vorrat» zu verhindern. Gefordert wird eine kostengünstige Instandhaltung, damit das Gebäude noch ein Jahr weiter bewohnt werden und eine Lösung für eine «kreative Zwischennutzung» des Areals gefunden werden könne.
Der Grosse Stadtrat wird das Postulat am Donnerstag behandeln. Um eine offene parlamentarische Debatte zu ermöglichen, habe er die Abnahme des Gebäudes neu auf den 15. Februar 2021 festgelegt, teilte der Stadtrat mit.
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