Besetzung «Familie Eichwäldli» will die Soldatenstube nicht verlassen

we, sda

15.2.2021 - 09:10

Die Gruppierung «Familie Eichwäldli» will die Soldatenstube in der Luzerner Allmend nicht verlassen. (Archivbild)
Die Gruppierung «Familie Eichwäldli» will die Soldatenstube in der Luzerner Allmend nicht verlassen. (Archivbild)
Keystone

Die Bewohnerinnen und Bewohner der Soldatenstube bei der Luzerner Allmend sollen das Gebäude bis heute verlassen. Das wollen sie aber nicht tun, wie sie verkünden. Stattdessen verlangen sie eine «gesamtheitliche Neubeurteilung». Der Stadtrat will im Verlaufe des Tages entscheiden, wie es weiter geht.

«Wenn wir hier rausgehen, wird das Haus abgerissen», schreiben die Bewohnerinnen und Bewohner in einer Medienmitteilung vom Montag. Das würden sie nicht übers Herz bringen. «Nicht nach all dem, was wir die letzten zweieinhalb Jahre für diesen Ort gemacht haben.»

Die Gruppierung, die sich «Familie Eichwäldli nennt», wohnt seit 2018 in der 1935 erbauten Soldatenstube am Murmattweg bei der Luzerner Allmend. Die Stadt legalisierte die einstige Besetzung mit einem Gebrauchsleihvertrag, der im September 2020 auslief. Sie gewährte den Bewohnerinnen und Bewohnern bis (heute) Montag eine Frist, um auszuziehen. Danach soll das als baufällig eingestufte Gebäude abgerissen werden.

Dies will die Gruppierung aber weiterhin verhindern. In der vergangenen Woche habe die «Familie Eichwäldli» ein «Expertenteam aus den Bereichen Architektur, Statik, Holzbau und Denkmalschutz» für eine Neubeurteilung des Gebäudes zusammengestellt, wie sie in der Medienmitteilung festhält.

Die Kosten für diese Neubeurteilung will die «Familie Eichwäldli» tragen. Weiter schlagen die Bewohnerinnen und Bewohner vor, sämtliche Kosten zu übernehmen, die durch Messungen und Sofortmassnahmen in der Erarbeitungsphase dieser Neubeurteilung anfallen.

Sie seien zuversichtlich, dass der Stadtrat an einer «deeskalativen und konstruktiven Lösung» interessiert sei, heisst es. «In diesem Sinne werden wir uns weiter mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, kreativen Ideen und starkem Willen für den Erhalt des Eichwäldlis einsetzten.»

Stadtpräsident Beat Züsli (SP) hatte Anfang Februar gesagt, er hoffe, dass die Bewohnerinnen und Bewohner bis am 15. Februar das Gebäude verliessen. Ansonsten werde bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet.

Am Montagmorgen wollte sich die Stadtregierung noch nicht zu den Plänen und Forderungen der «Familie Eichwäldli» äussern. Heute werde sich entscheiden, wie es mit der Soldatenstube weiter gehe, teilte die Stadtkanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Derzeit könne noch nichts dazu gesagt werden. Sie stellte aber eine Medienmitteilung für den Nachmittag in Aussicht. Darin solle aufgezeigt werden, wie es weitergehe und wie der Stadtrat die Situation beurteile.

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