Hergiswil NW kündigt seine Mitgliedschaft beim Gemeindeverband Luzern Plus. Der Austritt erfolgt per Ende 2020. Die unterschiedlichen Gesetze in den beiden Kantonen würden den Mehrwert für die Gemeinde schmälern.
Hergiswil ist nach Küssnacht SZ die zweite Gemeinde innert weniger als einem Jahr, die ankündigt, den Entwicklungsträger zu verlassen. Regionale Teilrichtpläne, wie etwa zu den Wanderwegen, oder Konzepte kämen in Hergiswil wegen unterschiedlicher Gesetzgebungen nicht zum Tragen, begründete die Gemeinde am Dienstag den Entscheid.
Hergiswil war seit der Gründung des Verbandes 2010 mit dabei. Nach dem Austritt verbleiben noch 23 Mitglieder im Verband. Man wolle die Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden aus den Kantonen Luzern, Nidwalden und Obwalden ab 2020 eigenständig koordinieren.
Hergiswil habe durch die Mitgliedschaft in den Anfängen etwa im Bereich Energie profitieren können, sagte Gemeindepräsident Remo Zberg auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. So habe man beim Energie-Stadt-Label auf Know how bei anderen Gemeinden zurückgreifen können.
Heterogene Anliegen
Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Verkehr, insbesondere bei der Zentralbahn und der Autobahn A2 sei positiv zu bewerten. In anderen Bereichen habe man aber immer weniger mitreden können, so verfüge der Kanton Nidwalden etwa über ein eigenes Hochhauskonzept. Die Kosten für die Mitgliedschaft - die Gemeinde bezahlt einen Pro-Kopf-Beitrag - seien dagegen bescheiden und kein Grund für den Rückzug.
Luzern Plus bedauert den Entscheid. Die Anliegen der Mitgliedsgemeinden seien bei gewissen Themen heterogen aufgrund der Grösse, der Lage und auch der Kantonszugehörigkeit. Diese Herausforderung sei dem Verband seit der Gründung bewusst.
Als regionaler Entwicklungsträger koordiniert Luzern Plus gemeindeübergreifende Themen. Mittels Raumplanung und Mobilitätskonzepten beabsichtigt der Verband, das Zusammenleben über die Gemeindegrenzen hinaus zu optimieren. Zudem werden Angebote für Sport, Freizeit und Kultur entwickelt.
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