Bern Unwetter in Brienz BE weckt böse Erinnerungen an 2005

hn, sda

13.8.2024 - 08:10

Das Unwetter in Brienz BE vom Montagabend hat böse Erinnerungen an den August 2005 geweckt: Vor 24 Jahren trat der Glyssibach über die Ufer und verwüstete Teile des Dorfs. Zwei Menschen starben, mehrere Familien mussten ihre Häuser für immer verlassen.

Er habe Tränen in den Augen gehabt, als er mit dem Helikopter das Dorf überflogen und das Ausmass der Schäden gesehen habe, sagte der damalige Gemeindepräsident von Brienz, Peter Flück. Der Glyssibach hatte eine Schneise der Verwüstung mitten durch das Dorf gezogen. Der Schlamm türmte sich meterhoch, zahlreiche Gebäude waren zerstört oder stark beschädigt.

2005 verursachte Hochwasser auch andernorts im Berner Oberland grosse Schäden. So richtete etwa der Chirelbach im Diemtigtal grosse Schäden an und verwüstete Oey.

Die Gebäudeversicherung errechnete später Gebäudeschäden von 190 Millionen Franken im Berner Oberland. Dazu kamen Schäden an Infrastrukturen.

Bereits 1999 war der Kanton Bern nach einem aussergewöhnlich schneereichen Winter von Hochwassern heimgesucht worden. Hochwasserschutzprojekte wurden angedacht, aber nicht überall mit gleicher Verve vorangetrieben.

2005 ging dann ein Ruck durch Politik und Bevölkerung. Kanton und Gemeinden zogen nun beim Hochwasserschutz kräftig am gleichen Strick. Seither flossen hunderte Millionen Franken in Hochwasserprojekte.

In Thun etwa wurde ein Entlastungsstollen an der Aare gebaut, ebenso am Lyssbach in Lyss. Gemeinden schieden Überflutungszonen für den Hochwasserfall aus, Bach- und Flussabschnitte wurden renaturiert oder wo nötig Hochwasserschutzbauten errichtet. So auch in Brienz.

hn, sda