Grosser Rat BE Signale der Hoffnung für gestrichene UPD-Angebote

hn, sda

11.6.2024 - 12:25

Angebote, die die Universitären Psychiatrischen Dienste UPD gestrichen haben, sollen nun doch eine Zukunft haben. (Symbolbild)
Angebote, die die Universitären Psychiatrischen Dienste UPD gestrichen haben, sollen nun doch eine Zukunft haben. (Symbolbild)
Keystone

Für die von den Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) gestrichenen Sozialangebote «Metro» und «Recovery College» gibt es berechtigte Hoffnung. Der Grosse Rat hat am Dienstag einen mehrere Punkte umfassenden Vorstoss überwiesen, der eine Weiterführung der präventiven Angebote sicherstellen will.

Die beiden Angebote entfalteten eine präventive Wirkung und würden so die UPD entlasten, betonte Vorstösserin Manuela Kocher-Hirt von der SP. Sie würden Patientinnen und Patienten helfen, wieder Fuss zu fassen und in der Gesellschaft zu funktionieren.

Unterstützung, wenn vielleicht auch nicht in allen Punkten, erhielt der Vorstoss nicht nur von links-grünen Parteien, sondern auch von der Mitte und von bürgerlicher Seite.

Die UPD habe die beiden Angebote aus finanziellen Gründen wohl etwas überstürzt auf der Suche nach kurzfristigen Sparmöglichkeiten gefällt, vermutete Michael Elsässer von der FDP.

Klar könne man bestehende Strukturen abreissen, dann merken, dass sie wichtig gewesen wären und schliesslich für teures Geld wieder aufbauen, meinte Simone Leuenberger von der EVP ironisch. Doch dafür habe der Kanton Bern schlicht kein Geld. Daher sollten die Angebote weitergeführt werden.

Regierung sucht nach Lösungen

Auch der Regierungsrat hatte sich schon vor der Debatte bereit gezeigt, die Weiterführung der Angebote anzustreben. Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg gab bekannt, dass für das Angebot «Metro» bereits eine temporäre Lösung gefunden sei. An weiteren Lösungen werde derzeit gearbeitet.

Als verbindliche Forderungen überwies der Rat zwei Punkte des Vorstosses. So soll der Regierungsrat mittels Nachkredit die Weiterführung der beiden Angebote für das laufende Jahr sichern. Und: er soll mit den neuen Trägerschaften der Angebote die Zukunft sichern.

Weitere Punkte überwies der Rat in der unverbindlichen Form eines Postulates. Der Vorstoss fällt in die abschliessende Zuständigkeit der Regierung. Sie hat bei der Umsetzung einen relativ grossen Handlungsspielraum.

Beim Freizeitzentrum «Metro» konnten sich Patientinnen und Patienten vom Therapiealltag erholen. Das «Recovery College» bietet Kurse, Seminare und Workshops zu psychischer Gesundheit, psychischen Krisen und selbstbestimmter Lebensgestaltung an.

hn, sda