Gesundheitsversorgung Insel-Gruppe und Spital Langenthal müssen Akten herausgeben

dagr, sda

3.1.2025 - 16:07

Über 30 Krankenkassen fordern von der Insel-Gruppe und der Oberaargauer Spitalgruppe Transparenz bei der Weitergabe von Medikamentenvergünstigungen - und viel Geld. (Symbolbild)
Über 30 Krankenkassen fordern von der Insel-Gruppe und der Oberaargauer Spitalgruppe Transparenz bei der Weitergabe von Medikamentenvergünstigungen - und viel Geld. (Symbolbild)
Keystone

Die Insel-Gruppe und die Oberaargauer Spitalgruppe müssen ihre Konditionen für Arzneimittel der sogenannten Spezialitätenliste herausrücken. Das Schiedsgericht in Sozialversicherungsstreitigkeiten des Kantons Bern hat zwei Klagen von insgesamt 34 Krankenkassen teilweise gutgeheissen.

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Betroffen ist der Zeitraum von 2019 bis 2023. Die beiden Spitalgruppen haben nun sechs Monate Zeit für die Einreichung ihrer Listen. Die Krankenkassen forderten Auskunftserteilung innert 20 Tagen. Diese Frist sei zu knapp, wie aus zwei am Freitag veröffentlichten Teilurteilen des Schiedsgerichts hervorgeht. Das Schiedsgericht ist am kantonalen Verwaltungsgericht angesiedelt.

Die Spezialitätenliste enthält die von den Krankenkassen vergüteten Originalpräparate und die günstigeren Generika sowie ihre Preise.

Die Krankenkassen werfen den beiden Spitalgruppen vor, Medikamentenvergünstigungen nicht an die Patientinnen und Patienten weitergegeben zu haben, obwohl sie eigentlich dazu verpflichtet gewesen wären, wie es in den beiden Urteilen weiter hiess.

Die Krankenkassen fordern für nicht weitergegebene Vergünstigungen von den beiden Spitalgruppen zudem viel Geld. Mindestens 26,5 Millionen Franken von der Insel Gruppe AG und mindestens 3,6 Millionen Franken von der Oberaargauer Spitalgruppe (SRO AG).

Um ihre Forderungen zu stützen, wollen die Krankenkassen in einem ersten Schritt Auskunft über die Einkaufskonditionen der Spitäler.

Insel lieferte gar keine Infos, Langenthal nicht genug

Ob und wie viel Geld die beiden Spitalgruppen den Krankenkassen zurückzahlen müssen, wird zu einem späteren Zeitpunkt geklärt. Die Krankenkassen wollen zuerst die Informationen abwarten, welche die Spitäler nun liefern müssen.

Während sich die Insel-Gruppe 2023 weigerte, die Unterlagen herauszugeben, waren die Krankenkassen mit der Vollständigkeit der Liste der SRO nicht zufrieden, wie es weiter hiess.

Die Tarifsuisse AG, welche die Kassen vertritt, reichte daraufhin im Mai 2024 Klage gegen die Insel-Gruppe und im August 2024 Klage gegen die SRO ein. Tarifsuisse ist ein Tochterunternehmen von Santésuisse.

Gegen die Insel-Gruppe hatten 33 Krankenkassen geklagt, gegen die SRO 27.