Der Kanton Freiburg hat am Montag seine erste kantonale Strategie zur sexuellen Gesundheit vorgestellt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Praxis ausgearbeitet und zielt darauf ab, einen Überblick über die Angebote und eine bessere kantonale Koordination insbesondere im Bereich der Prävention zu entwickeln.
Der Kanton Freiburg erinnert in seiner kantonalen «Strategie zur sexuellen Gesundheit – Perspektiven 2031» daran, dass eine Bestandsaufnahme bei den Akteuren vor Ort ergeben habe, dass es im Kanton keine umfassende Vernetzung im Bereich der sexuellen Gesundheit gebe und dass teilweise schwierig sei, bestimmte Fachleute aus dem medizinischen Bereich zu erreichen.
Die Idealvorstellung von sexueller Gesundheit des Kantons sieht vor, dass die Bevölkerung des Kantons während ihres ganzen Lebens Zugang zu qualitativ hochstehenden Leistungen und Diensten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit hat.
Sechzehn Massnahmen
Die Strategie hat die drei Schwerpunkte: nicht diskriminierende Rahmenbedingungen, eine gute sektorübergreifende Koordination sowie qualitativ hochwertige Dienste und Leistungen, wie die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) in einer Mitteilung schreibt.
Insgesamt umfasst die Strategie 16 Massnahmen in den fünf Bereichen Prävention, Testung und Behandlung von sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV, Sexualerziehung, Prävention und Bekämpfung von sexueller Gewalt, psychische und reproduktive Gesundheit.
Das Angebot des Freiburger Zentrums für sexuelle Gesundheit (CFSS) werde ausgebaut, damit jede Person unabhängig von ihren finanziellen Mitteln Zugang zu Beratungsgesprächen, Hilfe oder Begleitung habe, erklärte die GSD. Diese Unterstützung betreffe sowohl die Geschlechtsidentität, die affektive und sexuelle Orientierung als auch die Verhütung, die sexuell übertragbaren Infektionen (STI) oder auch die Einwilligung, die sozialen Medien und die Pornografie.
Massnahmen zur Sensibilisierung
Die Angebote der Association pour l'Education Familiale (AEF), die sich an Kinder bis zu sieben Jahren und ihr Umfeld richten, werden ebenfalls ausgebaut.
Sensibilisierungsmassnahmen, die in Form von öffentlichen Konferenzen, Filmvorführungen von Lehrmitteln stattfinden können, werden alle drei Jahre durchgeführt und konzentrieren sich auf bestimmte Zielgruppen, wie Jugendliche, Migranten, ältere Menschen oder LGBTIQ*, oder Lebenswelten, z. B. Sport, Vereine oder im Behindertenbereich.