Südafrika Orca-Pärchen vertreibt und tötet Weisse Haie

dpa

30.6.2022 - 16:29

In Südafrika vertreibt und tötet ein Orca-Pärchen Weisse Haie aus ihrem angestammten Lebensraum.
In Südafrika vertreibt und tötet ein Orca-Pärchen Weisse Haie aus ihrem angestammten Lebensraum.
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Zwei Schwertwale machen in Südafrika Weissen Haien das Leben schwer. Die Zahl der Raubfische sei in ihrem angestammten Lebensraum «dramatisch zurückgegangen», stellen Forschende in einer Studie fest.

In Südafrika vertreibt und tötet ein Orca-Pärchen Weisse Haie aus ihrem angestammten Lebensraum. Laut einer im «African Journal of Marine Science» veröffentlichten Studie, meiden Weisse Haie nun aus Angst das Küstengebiet um Gansbaai, das bislang als eines der legendärsten Gebiete weltweit galt, um die riesigen Raubtiere zu sichten.  

Seit 2017 wurden laut der Studie acht Weisse Haie nach einem Orca-Angriff in der Region an Land gespült. Sieben von ihnen fehlte die Leber, bei einigen auch das Herz – Wunden die eindeutig von demselben Orca-Pärchen verübt wurden. Die Forscher vermuten, es habe zudem weitere Weisse Haie getötet, die nicht an Land gespült wurden. Orcas (Schwertwale) sind weltweit verbreitet und ernähren sich unter anderem von Fischen und Robben.

Die Ergebnisse der 2017 begonnenen Studie deuten darauf hin, dass die Attacken eine schnelle und langfristige Massenvertreibung der Weissen Haie ausgelöst haben. Sichtungen von Weissen Haien seien in Gansbaai seit 2017 «dramatisch zurückgegangen». Gansbaai liegt in Südafrikas Westkap Provinz. Der Ort zieht Touristen aus aller Welt an, die um Weisse Haie von Tauchkäfigen aus sehen möchten.

Negativer Einfluss auf gefährdete afrikanischen Pinguine

«Wir beobachten eine grossangelegte Vermeidungsstrategie … Je häufiger die Orcas diese Orte besuchen, desto länger bleiben die Weissen Haie fern», erklärte die Hauptautorin der Studie, Alison Towner. Die Abwesenheit der Weissen Haie sei für die Region beispiellos und verändere das Ökosystem des Meeres, so Towner. Weniger Weisse Haie führten beispielsweise zu einer grösseren Anzahl von Kap-Pelzrobben. Dies habe einen negativen Einfluss auf die vom Aussterben bedrohten afrikanischen Pinguine, die von den Robben gejagt werden.

Noch unveröffentlichte Daten deuten darauf hin, dass die Präsenz der Orcas, die auch Killerwale genannt werden, in den Küstenregionen Südafrikas weiter zunimmt. Es wird vermutet, das Orca-Pärchen könnte zu einer besonderen haifressenden Form gehören, die mindestens drei Haiarten jagt. Die Verhaltensänderungen im Jagen könnten mit einem Rückgang verschiedener Fischpopulationen zusammenhängen, die bislang die Beute der Orcas gewesen seien, sagte Towner.

dpa