Neuer Anlauf Aktivisten reichen Initiative für Tierversuchsverbot ein

su, sda

11.11.2024 - 15:00

Renato Werndli, Co-Präsident des Initiativkomitees der Tierversuchsverbots-Initiative, mit den verpackten gesammelten Unterschriften.
Renato Werndli, Co-Präsident des Initiativkomitees der Tierversuchsverbots-Initiative, mit den verpackten gesammelten Unterschriften.
Keystone

Eine neue Volksinitiative in der Schweiz fordert ein umfassendes Verbot von Tierversuchen. Die Initianten haben über 127'600 Unterschriften eingereicht, um das Thema erneut auf die politische Agenda zu setzen.

Am Montag wurden bei der Bundeskanzlei in Bern 127'622 Unterschriften für die Volksinitiative «Ja zur tierversuchsfreien Zukunft» eingereicht. Die Initiative kommt somit vermutlich vors Volk. Diese Initiative fordert ein umfassendes Verbot von Tierversuchen in der Schweiz.

Bereits im Februar 2022 stimmte die Schweiz über ein Verbot von Tierversuchen ab. Damals lehnte die Bevölkerung die Initiative mit 79,1 Prozent deutlich ab.

Weniger Verbote als bei der letzten Initiative

Die aktuelle Initiative soll laut dem Komitee weniger Verbote als bei der letzten Initiative enthalten. Konkret zielt sie darauf ab, die Bundesverfassung so zu ändern, dass Tierversuche künftig nur dann erlaubt sind, wenn sie im Interesse des betroffenen Tiers liegen.

Zudem soll das Halten, Züchten und Handeln mit Tieren für Tierversuche verboten werden.

Das Komitee besteht hauptsächlich aus Tierschützer*innen. Ihre Hauptargumente: Tierversuche sind ethisch nicht vertretbar. Sie würden den medizinischen Fortschritt gar hemmen und falsche Sicherheit vorgaukeln.

Pharmakonzern und Politiker*innen lehnen die zweite Initiative ab

Zu den Gegnern der Initiative zählen unter anderem Pharmakonzerne. «Ein Verbot von Tierversuchen hätte gravierende Folgen für die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente und ist ein direkter Angriff auf den Forschungsstandort Schweiz», erklärt Georg Därendinger, Kommunikationschef des Verbands Interpharma. Obwohl die Initiative weniger radikal sei als die vorherige, verfolge sie dasselbe Ziel und werde daher vom Verband abgelehnt.

Auch in Bundesbern winken Politiker von links bis rechts den zweiten Initiativversuch ab.

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