Hitlers AstrologeKarl Ernst Krafft, der Basler Nazi-Okkultist
Von Philipp Dahm
10.5.2020
Okkultist Karl Ernst Krafft
Karl Ernst Krafft wurde am 10. Mai 1900 in Basel geboren. Sein Grossvater Ernst Krafft baute hier am Rhein-Ufer von 1872 bis 1873 das «Hotel Krafft». Karls Vater ...
Bild: WikiCommons/Sophia82
... Carl Krafft brachte es bis zum Direktor der Brauerei Cardinal in Fribourg – hier zu sehen auf einem Luftbild von 1931. Seine Familie zügelte 1910 nach Basel und 1925 weiter nach Coppet VD.
Bild: Gemeinfrei
Karl Ernst, hier mit 16 Jahren, musste nach der Matura in Basel 1919 einen Schicksalsschlag hinnehmen: Er verlor eine Schwester. Fortan beschäftigte er sich mit dem Okkulten und Esoterik.
Bild: Gemeinfrei
Krafft studiert Physik, Chemie und Statistik, trifft aber in Genf auch spirituelle Grössen seiner Zeit wie Hazrat Nayat Khan. Der Inder war ein wichtiger Sufi, also Anhänger des mystischen Islam. Hier ist er circa 1910 beim Spiel der Vina zu sehen.
Bild: Gemeinfrei
Krafft studierte bis 1924, macht sich dann aber als astrologischer Wirtschaftsberater selbstständig. Insbesondere Oscar Guhl, Thurgauer Immobilienbesitzer und Orell-Füssli-Chef, liess sich in Personalfragen von ihm beraten. Guhl lebte von 1870 bis 1937.
Bild: Gemeinfrei
Krafft circa 1932: Nach der Hochzeit 1937 in Zürich zügelt der Basler nach Deutschland und lässt sich von den Nazis anwerben, nachdem er ein Attentat auf Hitler 1939 richtig prophezeit. Nach dem England-Flug von ...
Bild: Gemeinfrei
... Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess (rechts im Bild) hat das Esoterische in Berlin verloren. In einer Säuberungswelle wird im Juni 1941 auch Krafft verhaftet. Er stirbt am 8. Januar 1945 im KZ Buchenwald.
Bild: Gemeinfrei
Okkultist Karl Ernst Krafft
Karl Ernst Krafft wurde am 10. Mai 1900 in Basel geboren. Sein Grossvater Ernst Krafft baute hier am Rhein-Ufer von 1872 bis 1873 das «Hotel Krafft». Karls Vater ...
Bild: WikiCommons/Sophia82
... Carl Krafft brachte es bis zum Direktor der Brauerei Cardinal in Fribourg – hier zu sehen auf einem Luftbild von 1931. Seine Familie zügelte 1910 nach Basel und 1925 weiter nach Coppet VD.
Bild: Gemeinfrei
Karl Ernst, hier mit 16 Jahren, musste nach der Matura in Basel 1919 einen Schicksalsschlag hinnehmen: Er verlor eine Schwester. Fortan beschäftigte er sich mit dem Okkulten und Esoterik.
Bild: Gemeinfrei
Krafft studiert Physik, Chemie und Statistik, trifft aber in Genf auch spirituelle Grössen seiner Zeit wie Hazrat Nayat Khan. Der Inder war ein wichtiger Sufi, also Anhänger des mystischen Islam. Hier ist er circa 1910 beim Spiel der Vina zu sehen.
Bild: Gemeinfrei
Krafft studierte bis 1924, macht sich dann aber als astrologischer Wirtschaftsberater selbstständig. Insbesondere Oscar Guhl, Thurgauer Immobilienbesitzer und Orell-Füssli-Chef, liess sich in Personalfragen von ihm beraten. Guhl lebte von 1870 bis 1937.
Bild: Gemeinfrei
Krafft circa 1932: Nach der Hochzeit 1937 in Zürich zügelt der Basler nach Deutschland und lässt sich von den Nazis anwerben, nachdem er ein Attentat auf Hitler 1939 richtig prophezeit. Nach dem England-Flug von ...
Bild: Gemeinfrei
... Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess (rechts im Bild) hat das Esoterische in Berlin verloren. In einer Säuberungswelle wird im Juni 1941 auch Krafft verhaftet. Er stirbt am 8. Januar 1945 im KZ Buchenwald.
Bild: Gemeinfrei
Der Basler Karl Ernst Krafft, vor 120 Jahren geboren, sagt im November 1939 ein Bombenattentat auf Adolf Hitler voraus und lässt sich von den Nazis anwerben – er stirbt 1945 im Konzentrationslager.
Als Basel seiner Stadtmauern überdrüssig wird, entstehen in der Stadt neue Räume – und Ernst Krafft weiss, diese zu nutzen: Der Teilhaber einer Schuhfabrik in Fahrnau, rund 25 Kilometer hinter der Deutsch-Schweizer Grenze, baut auf Kleinbasler Seite des Rheins in zentraler Lage das «Hotel Krafft».
Eingeweiht 1873 wird es das Schicksal seiner Familie fortan mit der Schweiz verknüpfen. Sohn Carl wird es bis zum Direktor einer Brauerei in Fribourg bringen, und Enkel Karl Ernst – am 10. Mai 1900 in Basel geboren – wird okkulter Berater der deutschen Nazis. 1945 wird er im KZ Buchenwald sterben.
Seine Geschichte ist diese:
Die Familie zügelt erst in die Rhein-Stadt, als er zehn Jahre alt ist. Seine Mutter stammt aus dem Kreis Schopfheim gleich hinter der Grenze, doch seit 1910 lebt der Knabe definitiv in der Schweiz.
Tod der Schwester als Weichenstellung
1919 wird für sein Leben eine Weiche: Er verliert seine Schwester Anneliese, er selbst schliesst am Humanistischen Gymnasium Basel die Matura ab.
In den nächsten fünf Jahren fährt er zweigleisig: Zum einen studiert er in Basel, Genf und London Mathematik, Physik, Chemie und Statistik. Zum anderen wendet er sich nach dem Ableben der Schwester dem Okkultismus zu – dieser boomt seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Der neue «Spiritismus» ist Thema in allen Gesellschaftsschichten.
Eine Welle westlicher Esoterik wirft Diskussionen um Aspekte wie Gnosis, Hermetik und Kabbala auf. Karl Ernst Krafft jedoch redet nicht nur oder veranstaltet Séancen, sondern trifft auch geistliche Grössen wie Hazrat Inayat Khan in Genf, der als Wegbereiter der islamischen Mystik im Westen gilt und ab 1920 zwischen Paris und der Schweiz hin- und herpendelte.
Wandel zum Wahrsager
Karl Ernst verschreibt sich der Mission, seinen Glauben mit Statistik zu beweisen. Von 1921 bis 1923 vergleicht er Genfer Todesanzeigen mit astrologischen Konstellationen, um Zusammenhänge abzuleiten. Der Student beginnt ausserdem, Horoskope von Musikern zu erstellen. Er will herausfinden, wie sehr das Geburtsdatum die Berufswahl beeinflusst.
Doch 1924 drehen ihm die Eltern offenbar den Geldhahn zu. Der junge Krafft verlässt die Uni, eröffnet 1925 die esoterische Buchhandlung «Quo Vadis» – seine Eltern zügeln damals notabene nach Coppet VD.
Ab 1926 arbeitet Krafft als astrologischer Wirtschaftsberater und steigt zum Protegé des Thurgauer Bankiers Oscar Guhl auf – seines Zeichens Hauptaktionär von Orell Füssli, Immobilienbesitzer, Globus-Teilhaber. Auch das Pariser Printemps-Kaufhaus setzt auf dessen Dienste.
Der Esoteriker erfindet die «Kosmobiologie«, die «Typokosmie» und schreibt in der Schweiz Bücher über «Astro-Physiologie» (1929) oder «Fragmente planetarischer Harmonik» (1931). Krafft hält Kurse und Vorträge in der Schweiz und in Deutschland.
Hitler-Attentat vorhergesagt
1937 heiratet Krafft in Zürich seine Frau Anna und zügelt mit der Tochter eines niederländischen Kaufmanns über die Grenze nach Urberg in Baden-Württemberg – offenbar aus Begeisterung für die grossdeutsche Sache.
Eine Prophezeiung bringt ihn dann mit dem Regime in Kontakt: Er sagt in einem Brief an dem regimetreuen Dr. Heinrich Fesel vom 2. November voraus, dass auf den Führer zwischen dem 7. und 10. November 1939 ein Anschlag mit einer Bombe verübt werde.
Fesel beschliesst, den Brief zu ignorieren. Als Adolf Hitler am 8. November einem Bombenattentat in München nur knapp entgeht, wird die Staatsmacht auf die Vorhersage aufmerksam – aber nur, weil Krafft Rudolf Hess mit der Nase drauf stösst und am 9. November in die Berliner Reichskanzlei telegrafiert. Erst dann steht im kleinen Urberg die Gestapo Nazis vor der Tür.
In Berlin gelingt es dem Schweizer nicht nur, die Deutschen davon zu überzeugen, mit dem Anschlag des Widerstandskämpfers Georg Elsers nichts zu tun zu haben – sondern er lässt sich hiernach auch noch anwerben. Er wird vom Reichssicherheitshauptamt abgesegnet, das Heinrich Himmler unterstellt ist – dieser ist wie Rudolf Hess auch der Esoterik zugetan.
Horoskope für die Nazis
Krafft schreibt nun in Jopseph Goebbels Propagandaministerium Horoskope über Freund und Feind. Er gilt als Nostradamus-Experte, dessen Aussagen aus propagandistischen Zwecken auf Deutschlands Politik umgemünzt werden sollen, um dem Regime Legitimation zu verleihen.
Die moderne Esoterik wiederum macht Krafft zum Nostradamus, der einen Siegeszug bis 1942 vorausgesagt habe – das Blatt wendet sich für die Deutschen bekanntlich nach dem Stalingrad-Desaster Anfang 1943. Hinreichend belegt werden derlei Aussagen aber nicht.
Eineinhalb Jahre scheint alles für Krafft zu laufen – doch dann bringt ihn ein Vorgesetzter um sein Leben: Am 10. Mai 1941 fliegt Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess eigenmächtig nach England, um einen Frieden auszuhandeln. Der Führer tobt.
Säuberung vom Esoterischen
Hess soll bei seinem Tun von einem Horoskop bestärkt worden sein, dass jenes Datum als «erfolgsversprechenden Tag» empfohlen habe. Den 10. Mai als Flugdatum einer «Reise im Interesse des Friedens» lässt sich Hess im März über seinen Stabsmitarbeiter Ernst Schulte Strathaus bei einer Münchner Astrologin gar noch einmal versichern.
Stabsmann Strathau wird vier Tage nach dem Flug von der Gestapo abgeholt und überlebt den Krieg im KZ Sachsenhausen: Eine Verhaftungswelle durchzieht nach Hess’ Bruchlandung das Deutsche Reich, das Esoteriker im Fadenkreuz hat. Bei der folgenden «Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften» werden zwischen 300 und 1'000 Personen verhaftet und interniert.
Während die deutsche Propaganda dem Volk 1941 verkauft, Partei-Grösse Hess sei «Opfer von Wahnvorstellungen» geworden, wird am 12. Juni 1941 auch Karl Ernst Krafft verhaftet.
Aber der Schweizer erstellt angeblich für das NS-Kulturdezernat Amt Rosenberg weiter Horoskope, bis er aber 1942 im Gefängnis einen Nervenzusammenbruch erleidet. 1943 erkrankt er dann an Typhus, wird ins KZ Sachsenhausen und am 27. November 1944 ins KZ Buchenwald verlegt. Dort stirbt Karl Ernst Krafft am 8. Januar 1945.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
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Bild: Keystone
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Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
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Bild: Keystone
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Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
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Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
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Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
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Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
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Bild: Kapo TG
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Bild: Peter Dejong/AP/dpa
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Bild: KEYSTONE
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Bild: Keystone
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Bild: Bruna Prado/AP/dpa
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Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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