Ende einer ÄraBoeing liefert den letzten Jumbo-Jet 747 aus
Von Hannes Breustedt, DPA/uri
31.1.2023 - 23:47
Boeing 747: Die «Königin der Lüfte» ist am Ende
Die letzte Boeing 747 wird am 31. Januar 2023 im Boeing-Werk in Everett, Washington, an die Fluggesellschaft Atlas Air übergeben.
Bild: Bild: Keystone
Am 6. Dezember 2022 rollte die Maschine aus der Werkhalle bei Boeing in Everett, USA.
Bild: Boeing/Paul Weatherman
Bevor die Maschine an Atlas Air Worldwide ging, wurden noch Testflüge absolviert, zudem bekam sie noch eine neue Lackierung.
Bild: Boeing/Paul Weatherman
Am 9. Februar 1969 hob der viermotorige Düsenjet vom Boeing-Werksgelände erstmals ab und kreiste eine gute Stunde über dem nordamerikanischen Seattle. Bereits im Jahr 2022 kündigte Boeing die Produktionseinstellung der «Königin der Lüfte»an.
Bild: UPI/dpa
Über Jahrzehnte beherrschte das riesige Flugzeug mit dem charakteristischen Buckel die Fliegerei zwischen den Kontinenten – auch bei Swissair.
Bild: Keystone
Dem 747-Gründungsmythos zufolge dauerte die Entwicklung des gigantischen Flugzeugs vom ersten Entwurf bis zum Erstflug nur knapp vier Jahre, die Hälfte der eigentlich notwendigen Zeit.
Bild: Getty Images
Panam-Chef Juan Trippe hatte den US-Konzern gedrängt, ein Langstreckenflugzeug zu bauen, das mehr als doppelt so gross sein sollte wie die bis dahin eingesetzte Boeing 707. Beteiligt waren rund 50'000 Boeing-Leute, die später als «Die Unglaublichen» bejubelt wurden.
Bild: Getty Images
Zum Bau des revolutionären Flugzeugs wurde parallel die damals grösste Fabrikhalle der Welt errichtet.
Bild: Getty Images
Als besonders heikel hatte sich die Konstruktion der gigantischen Flügel mit einer Spannweite von fast 60 Metern erwiesen, und auch die Triebwerke schienen anfangs reichlich schwach, um ein Startgewicht von mehr als 330 Tonnen in die Luft zu heben.
Bild: Getty Images
Je nach Bestuhlung konnte bereits die erste 747-100 zwischen 366 und 550 Passagiere befördern, später gab es sogar Versionen mit bis zu 660 Plätzen.
Bild: Getty Images
Neben viel Glamour ist der Jumbo auch mit einigen der schwersten Flugzeugunfälle und Terrorakte gegen den Luftverkehr verbunden. 1977 etwa stiessen auf dem Flughafen von Teneriffa zwei Jumbos der KLM und der Panam zusammen, was 583 Menschen das Leben kostete.
Bild: Keystone
Ebenfalls ein Jumbo der Panam wurde am 21. Dezember 1988 von einem Terroranschlag getroffen. Der von einer über Frankfurt an Bord gebrachten Bombe verursachten Explosion fielen 270 Menschen zu Opfer, elf davon am Boden im schottischen Lockerbie.
Bild: AP/Keystone/dpa
Boeing 747: Die «Königin der Lüfte» ist am Ende
Die letzte Boeing 747 wird am 31. Januar 2023 im Boeing-Werk in Everett, Washington, an die Fluggesellschaft Atlas Air übergeben.
Bild: Bild: Keystone
Am 6. Dezember 2022 rollte die Maschine aus der Werkhalle bei Boeing in Everett, USA.
Bild: Boeing/Paul Weatherman
Bevor die Maschine an Atlas Air Worldwide ging, wurden noch Testflüge absolviert, zudem bekam sie noch eine neue Lackierung.
Bild: Boeing/Paul Weatherman
Am 9. Februar 1969 hob der viermotorige Düsenjet vom Boeing-Werksgelände erstmals ab und kreiste eine gute Stunde über dem nordamerikanischen Seattle. Bereits im Jahr 2022 kündigte Boeing die Produktionseinstellung der «Königin der Lüfte»an.
Bild: UPI/dpa
Über Jahrzehnte beherrschte das riesige Flugzeug mit dem charakteristischen Buckel die Fliegerei zwischen den Kontinenten – auch bei Swissair.
Bild: Keystone
Dem 747-Gründungsmythos zufolge dauerte die Entwicklung des gigantischen Flugzeugs vom ersten Entwurf bis zum Erstflug nur knapp vier Jahre, die Hälfte der eigentlich notwendigen Zeit.
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Panam-Chef Juan Trippe hatte den US-Konzern gedrängt, ein Langstreckenflugzeug zu bauen, das mehr als doppelt so gross sein sollte wie die bis dahin eingesetzte Boeing 707. Beteiligt waren rund 50'000 Boeing-Leute, die später als «Die Unglaublichen» bejubelt wurden.
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Zum Bau des revolutionären Flugzeugs wurde parallel die damals grösste Fabrikhalle der Welt errichtet.
Bild: Getty Images
Als besonders heikel hatte sich die Konstruktion der gigantischen Flügel mit einer Spannweite von fast 60 Metern erwiesen, und auch die Triebwerke schienen anfangs reichlich schwach, um ein Startgewicht von mehr als 330 Tonnen in die Luft zu heben.
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Je nach Bestuhlung konnte bereits die erste 747-100 zwischen 366 und 550 Passagiere befördern, später gab es sogar Versionen mit bis zu 660 Plätzen.
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Neben viel Glamour ist der Jumbo auch mit einigen der schwersten Flugzeugunfälle und Terrorakte gegen den Luftverkehr verbunden. 1977 etwa stiessen auf dem Flughafen von Teneriffa zwei Jumbos der KLM und der Panam zusammen, was 583 Menschen das Leben kostete.
Bild: Keystone
Ebenfalls ein Jumbo der Panam wurde am 21. Dezember 1988 von einem Terroranschlag getroffen. Der von einer über Frankfurt an Bord gebrachten Bombe verursachten Explosion fielen 270 Menschen zu Opfer, elf davon am Boden im schottischen Lockerbie.
Bild: AP/Keystone/dpa
Schluss nach mehr als 50 Jahren: Der US-Flugzeugbauer Boeing hat seinen letzten Jumbo-Jet übergeben. Im Boeing-Werk in Everett wurde die «Königin der Lüfte» feierlich verabschiedet.
Keystone-SDA, Von Hannes Breustedt, DPA/uri
31.01.2023, 23:47
01.02.2023, 12:07
Von Hannes Breustedt, DPA/uri
Mit der Auslieferung der letzten Boeing 747 ist das Produktionsende des Flugzeug-Klassikers besiegelt. Der Jumbo prägte die Geschichte der Luftfahrt wie wenige andere Modelle. Doch zuletzt gab es kaum noch Nachfrage nach dem Riesenflieger.
Sie revolutionierte die Luftfahrt und gilt mit ihrem markanten Buckel noch immer als Attraktion am Himmel: Die Boeing 747 – die einst grösste Passagiermaschine der Welt, gefeiert als «Königin der Lüfte». Doch nach mehr als 50 Jahren mustert der US-Hersteller den legendären Jumbo-Jet endgültig aus.
Die letzte neu gebaute 747 wurde am Dienstag (Ortszeit) bei einer Abschiedszeremonie im Boeing-Werk in Everett bei Seattle an die Fluggesellschaft Atlas Air übergeben.
Boeing hatte schon 2020 angekündigt, die 747-Produktion zu beenden. Überraschend kam dies nicht: Der Konzern erwog schon lange, den Flugzeug-Klassiker mangels Nachfrage einzustampfen. Die Airlines ziehen inzwischen kleinere und sparsamere Maschinen vor.
Jumbo-Jet Boeing 747 – ein Klassiker tritt ab
Zwar fliegen derzeit noch viele Maschinen dieses Typs durch die Welt, doch das letzte fabrikneue Modell wird am 31. Januar 2023 ausgeliefert, an das Unternehmen Atlas Air. Die Nachfolge steht bereits in den Startlöchern.
01.02.2023
Erfolg trotz pannenreicher PanAm-Premiere
Der Riesenflieger hatte seinen Jungfernflug 1969 absolviert, rund ein Jahr später ging das erste Exemplar bei der damaligen US-Fluggesellschaft PanAm in den Liniendienst.
Die erste 747 entstand laut Boeing in weniger als 28 Monaten und war das Werk von insgesamt mehr als 50'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die seitdem die «Unglaublichen» genannt werden.
Der Jumbo wurde – trotz einer pannenreichen PanAm-Premiere im Januar 1970 – ein grosser Erfolg. Die im vorderen Bereich doppelstöckige 747 faszinierte die Massen mit ihrer einzigartigen Buckel-Silhouette wie kaum ein anderer Jet und machte längere Flugreisen für die breite Bevölkerung erschwinglich.
Lufthansa war einer der wichtigsten Kunden
Insgesamt baute Boeing in rund 55 Jahren 1574 Jumbo-Jets vom Typ 747 für mehr als 100 Kunden. Einer der wichtigsten davon war die Lufthansa, deren Chef Carsten Spohr eine Rede bei der Abschiedsfeier hielt.
Als Auslaufmodell galt die 747 aber schon lange, zuletzt wurde sie nur noch als Frachtversion gebaut. Um eine solche handelt es sich auch beim letzten Exemplar, das nun an Atlas Air übergeben wurde.
Mit der jüngsten Passagiervariante 747-8, die über ein längeres Oberdeck, neue Tragflächen sowie sparsamere Triebwerke verfügt und Platz für mehr als 600 Menschen bietet, konnte Boeing nur noch bei wenigen Airlines punkten.
Fluggesellschaften setzen auf kleinere Maschinen
Inzwischen setzen die meisten Fluggesellschaften auf der Langstrecke auf nicht ganz so grosse Modelle wie die Boeing-Typen 787 «Dreamliner» und 777 sowie den Airbus A350.
Riesenmaschinen wie Boeings 747 mit ihren vier Triebwerken gelten vielen Airlines mittlerweile als zu teuer im Betrieb. Zudem lassen sie sich nur auf viel gefragten Strecken auslasten.
Nach der Auslieferung von gut 1000 Exemplaren endete im Oktober 2004 die Produktion der Boeing 757. Nachfolger soll das «New Mid-market Airplane» (kurz NMA, inoffiziell Boeing 797) werden mit einer Reichweite von 8000 Kilometern und einer Kapazität für 225 bis 270 Passagiere.
Bild: Keystone/Boeing
Ein Airbus A380 bei einem Demonstrationsflug 2013 auf der Paris Air Show: Im Jahr 2015 hat Airbus mit 635 Maschinen so viele Flieger ausgeliefert wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Doch ausgerechnet der prestigeträchtige Riesenvogel hebt derzeit nicht richtig ab. Wegen zu wenigen Bestellungen hatte Airbus-Chef Fabrice Brégier zuletzt angekündigt, die A380-Produktion von 27 Jets jährlich ab 2018 auf nur noch zwölf Maschinen zu senken.
Bild: Keystone
Unter den Kurz- und Mittelstreckejets spielt die Boeing 737 eine herausragende Rolle. Die Serienproduktion dieses Flugzeugtyps begann 1967 und dauert bis heute an. Insgesamt verbuchte Boeing bis Oktober 2013 11'275 Bestellungen, gefertigt wurden bis dato 7789 Stück. Im Bild ist die hierzulande wohl bekannteste Boeing 737 zu sehen, die 1977 von Terroristen entführte «Landshut». Drei Tage nach der Aufnahme wurde die «Landshut» in Mogadischu, Somalia, von der deutschen Elitetruppe GSG-9 gestürmt und alle Geiseln unverletzt befreit.
Bild: Keystone
Der grösste Konkurrent der 737-Familie ist der Airbus mit seinem A321neo in verschiedenen Versionen. Von dem grössten Mittelstreckenjet haben die Europäer eine Langstreckenversion entwickelt, die bis zu 4000 nautische Meilen (7400 Kilometer) zurücklegen kann – und künftig noch mehr schaffen soll. Boeing muss seine Rolle als führender Flugzeugbauer festigen. Denn Airbus holt immer weiter auf. Die folgenden Bilder zeigen legendäre Flugzeuge.
Bild: Mustafa Yalcin/Anadolu Agency/Getty Images
Einstmals der Stolz der Air France und British Airways: Die Aérospatiale-BAC Concorde 101/102. Im Bild: Die Maschine der British Airways, die am 24. Oktober 2003 in New York zum letzten Linienflug einer Concorde startet.
Bild: Keystone
Kurz nachdem sich mit der Tupolew Tu-144 ein der Concorde sehr ähnliches Flugzeug als erstes Überschall-Passagierflugzeug in die Luft erhoben hatte, nahm die Concorde 1976 den regulären Flugbetrieb zwischen Paris/London und New York auf.
Bild: Keystone
Ihre Flugzeit betrug dabei die Hälfte der Zeit, die ein konventioneller Passagierjet brauchte. Kommerziell war die Concorde kein Erfolg, jedoch diente die «Königin der Lüfte» ihren Fluggesellschaften als Prestigeobjekt.
Bild: Keystone
Ihre letzten Flüge absolvierte die Concorde im Jahr 2003, nachdem zuvor, im Juli 2000, eine Maschine beim Start in Paris abgestürzt war ...
Bild: Keystone
... und alle ihre Insassen das Leben verloren hatten. Weitere geschichtsträchtige und legendäre Flugzeuge zeigen wir auf den folgenden Seiten dieser Galerie.
Bild: Keystone
Die Antonow An-225 «Mrija» ist das grösste tatsächlich im Einsatz befindliche Flugzeug der Welt. Von diesem Typ wurde bisher nur ein einziges Exemplar fertiggestellt, ein zweites wartet in Kiew noch immer – und vielleicht auch für immer auf seine Fertigstellung. Die An-225 kann mit bis zu 250 Tonnen Fracht beladen werden und hat dann eine Reichweite von 2500 Kilometern. Der Bedarf nach dieser Art Transportleistung ist weltweit sehr gering, sodass die An-225 die meiste Zeit im Hangar steht.
Bild: Keystone
Das Grossraumflugzeug McDonnell Douglas MD-11 hat aufgrund seines ins Heckleitwerk integrierten Triebwerks eine unverkennbare Silhouette. Es wurde in nur geringer Stückzahl zwischen 1990 und 2000 produziert. Von den insgesamt 200 Exemplaren fliegen heute noch 167, allerdings fast ausschliesslich im Frachtdienst. Die Swissair gehörte zu den Erstbestellern dieses Typs, und mit einer MD-11 erlebte sie auch das schlimmste Unglück ihrer Geschichte, den Absturz von Flug 111 vor Halifax, Kanada, bei dem 229 Menschen ihr Leben verloren.
Bild: Keystone
Die Convair 990 «Coronado» war zu ihrer Zeit das schnellste Verkehrsflugzeug der Welt. Sie flog von 1961 bis 1987 in erster Linie für die American Airlines, aber auch für andere Gesellschaften, darunter die Swissair. Das Bild zeigt eine Convair 990A, die die Swissair 1962 beschaffte und die 2007 im Verkehrshaus Luzern einen Ehrenplatz erhielt.
Bild: Keystone
Die zweisitzige McDonnell Douglas F-4 «Phantom II» flog 36 Jahre, von 1960 bis 1996, für die US-Luftwaffe und das US Marine Corps. In einigen Ländern, darunter Südkorea, die Türkei und der Iran, ist sie bis heute im Dienst. Deutschland hat seine letzten «Phantom II» im Juni dieses Jahres ausgemustert. Das Flugzeug kann als Jäger wie auch als Bomber eingesetzt werden und spielte im Vietnamkrieg in beiden Kapazitäten eine herausragende Rolle. Abgelöst wurde die F-4 durch die F-14 (Tomcat), die F-15 (Eagle), die F-16 (Fighting Falcon) und die F/A-18 (Hornet).
Bild: Keystone
Die Beschaffung der Lockheed F-104 «Starfighter» erwies sich für die deutsche Luftwaffe als ein ziemliches Desaster. Nachdem es bereits um den Kauf des Flugzeugs zu einem Bestechungsskandal gekommen war, brachte eine Serie von Abstürzen in den 1960er-Jahren den «Starfighter» in Verruf. In Deutschland belegte man das Flugzeug unter andererm mit den Schimpfnamen «Sargfighter» und «Wittwenmacher». Dennoch blieb die F-104 in mehreren Nato-Staaten noch lange im Dienst, bis 2004 Italien die letzten Maschinen dieses Typs ausmusterte.
Bild: Keystone
Der schwere Bomber Boeing B-52 «Stratofortress» wurde von der US-Luftwaffe bereits Ende der 1940er-Jahre als Träger für Nuklearwaffen entwickelt und 1955 in Dienst gestellt. Bis 1962 wurden 744 Exemplare dieses Flugzeugs hergestellt; ein Zehntel davon ist noch immer im Dienst und einige Maschinen könnten, so schätzen Experten, auch nach 2040 noch für die Air Force fliegen. Eine Atomwaffe hat eine B-52 noch nie abgeworfen, doch der Langstreckenbomber wurde unter anderem im Vietnamkrieg, im Golfkrieg und bei der Bombardierung Afghanistans nach dem 11. September 2001 mit verheerender Wirkung eingesetzt.
Bild: Keystone
Die Lockheed U-2 «Dragon Lady» diente ab 1955 den Amerikanern als Aufklärungsflugzeug, das in 20 Kilometer Höhe operierte und vor allem das Gebiet des Warschauer Pakts überwachen sollte. Es ist eine Mischung aus Segelflugzeug und Jet. Für Fliegerabwehrgeschütze und gegnerische Jagdflugzeuge war die U-2 zu ihrer Zeit unerreichbar. Im Mai 1960 verlor jedoch eine U-2 aufgrund von Triebwerksschwierigkeiten an Höhe und wurde von der sowjetischen Flugabwehr abgeschossen. Ihr Pilot, Gary Powers (Bild), wurde gefangen genommen und als Spion zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach weniger als zwei Jahren konnte er aber gegen einen sowjetischen Spion ausgetauscht und in die Freiheit entlassen werden.
Bild: Keystone
Die sowjetischen Mikoyan-Gurevich Mig 21 kam 1959 erstmals zur Auslieferung und wurde von über 50 Staaten, nicht nur des Ostblocks, eingekauft. Mit mehr als 11'000 Exemplaren ist sie das in derer grössten Stückzahl produzierte Überschallflugzeug der Luftfahrtgeschichte. Zum Kampfeinsatz kam die Mig 21 unter anderem im Vietnamkrieg, im Sechstagekrieg, im indisch-pakistanischen Krieg von 1971 und in zahlreichen anderen militärischen Konflikten. In mindestens 15 Ländern ist sie bis heute im aktiven Dienst.
Bild: US Air Force
Mit der «Comet» brachte die britische de Havilland Aircraft Company 1949 den ersten in Serie gebauten Passagierjet auf den Markt. Zwei «Comet 4» (Bild) überquerten als erste zivile Düsenflugzeuge 1958 den Atlantik, eine von London nach New York, die andere von New York nach London. Charakteristisches Merkmal der «Comet» sind die in die Tragflächen eingelassenen Triebwerke.
Bild: Getty Images
Die «Spruce Goose» genannte Hughes H-4 Hercules des exzentrischen Milliardärs Howard Hughes erhob sich nur ein einziges Mal, am 2. November 1947, in die Luft und flog in 20 Metern Höhe etwa anderthalb Kilometer weit. Sie ist das grösste jemals gebaute Wasserflugzeug und übertrifft sowohl an Spannweite als auch an Flügelfläche alle anderen Flugzeuge.
Bild: Keystone
Diese Douglas DC-3 flog im August 2012 über den Genfersee. Das Modell hat allerdings schon fast 80 Jahre auf dem Buckel: Erstmals geflogen ist die DC-3 im Dezember 1935. Vom Militär wurde sie als Transport-, Passagier- und Sanitätsflugzeug verwendet, ebenso, um Lastensegler zu schleppen. Bis zum heutigen Tag wird das Flugzeug noch auf einigen entlegenen Linien in Kanada und der Südsee regulär eingesetzt. Seine Sternstunde hatte es jedoch als «Rosinenbomer» bei der Berliner Luftbrücke 1948-49.
Bild: Keystone
Vielleicht das berüchtigtste Flugzeug der (bisherigen) Geschichte: Die B-29 Superfortress «Enola Gay» der US-Luftwaffe bei ihrer Rückkehr vom Atombombenabwurf über Hiroshima, Japan, am 6. August 1945. Die B-29 war der Nachfolger der B-17 und konnte mehr als das Doppelte des Vorgängermodells tragen. Sie wurde in der Endphase des Zweiten Weltkriegs im Pazifik und später im Koreakrieg verwendet.
Bild: Keystone/AP Photo
Die Messerschmitt Me 262 war das erste in Serie gebaute Düsenflugzeug. Obwohl im Zweiten Weltkrieg ca. 800 Maschinen dieses Typs zum Einsatz kamen, konnte die deutsche Luftwaffe damit den Untergang des Nazireiches nicht mehr aufhalten. Nach dem Erstflug im Juli 1942 dauerte es noch zwei Jahre, bis die Me 262 zum Einsatz kam. Fatalerweise hatte Adolf Hitler persönlich verfügt, dass das schnellste Flugzeug seiner Zeit als Bomber statt als Jäger zu verwenden sei, wodurch seine wahre Stärke nicht ausgespielt werden konnte.
Bild: US Air Force
Die Yakovlev Yak-9 wurde von 1942 an in der Sowjetunion in gewaltigen Stückzahlen produziert und verhalf der Roten Armee zu einer gefürchteten Waffe gegen die deutschen Flugzeuge. Auch die legendäre französisch-sowjetische Fliegertruppe «Normandie-Niémen» flog auf der Yak-9.
Bild: (CC) Wikipedia – User Hiuppo
Die Boeing B-17 «Flying Fortress» (Fliegende Festung) wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg von der US Army entwickelt und erwies sich als ausserordentlich robustes Fluggerät. In grossem Umfang wurde es im Bombenkrieg gegen Deutschland bei Tageinsätzen verwendet. 40 Prozent aller Bomben, die die Westalliierten über dem Nazireich abwarfen, kamen aus den Bombenschächten der B-17.
Bild: US Army
Das britische Gegenstück zur amerikanischen «Fliegenden Festung» war die «Avro Lancaster». Dieser Bomber lud während des Zweiten Weltkriegs auf 156'000 Flügen mehr als 618'000 Tonnen Bomben über feindlichem Gebiet, vor allem über Deutschland, ab. Eine prominente Rolle spielt die «Lancaster» in dem Kriegsfilm «The Dam Busters – Die Zerstörung der Talsperren» von 1955. Der legendäre Tiefflug über einen Stausee wurde zum 70. Jahrestag des Einsatzes, am 16. Mai 2013, mit einer historischen Maschine nachgestellt (Bild).
Bild: Keystone
Sie lehrte die gegnerischen Piloten im Jahr 1940 das Fürchten: die «Supermarine Spitfire», kurz «Spitfire» genannt. Während der Luftschlacht um England erwies sie sich als robuster und sehr schneller Abfangjäger, der die angreifenden Deutschen in grosser Zahl vom Himmel holte und verhinderte, dass Nazideutschland die Luftherrschaft über die britische Kanalküste erringen konnte. Auch im weiteren Verlauf des Krieges bildete die «Spitfire» das Rückgrat der britischen Jägerflotte.
Bild: Keystone
Liebevoll «Tante Ju» genannt, lässt die Junkers Ju 52 seit 1932 die Herzen der Flugenthusiasten höher schlagen. Zunächst als Zivilflugzeug geplant und eingesetzt, wurde sie bald auch vom Militär entdeckt. Als Bomber flog sie erstmals im Spanischen Bürgerkrieg und danach im Zweiten Weltkrieg. Unvergesslich wird ihr Einsatz Ende 1942 in Stalingrad bleiben, wo sie zur Versorgung der eingeschlossenen deutschen Truppen aus der Luft eingesetzt wurde – vergeblich. Nach dem Krieg flog die Ju 52 in mehreren Ländern sowohl zivil als auch militärisch bis in die 1980er-Jahre hinein. Noch heute sind einzelne Exemplare als Touristenattraktion in der Luft.
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Eine wenig sympathische Verwandte der Ju 52 ist die Ju 87 «Stuka», ein Sturzkampfflugzeug der deutschen Luftwaffe. Dieser Flugzeugtyp eignete sich dank der im Sturzflug laut aufheulenden Bordsirene hervorragend als Terrorinstrument. Als Kampfflugzeug hatte die Ju 87 keine besonderen Qualifikationen: Ihr fehlte die Wendigkeit beim Luftkampf und es mangelte ihr an defensiver Bewaffnung.
Bild: Getty Images
Das im st. gallischen Altenrhein gebaute Flugboot Dornier Do X stellte zu seiner Zeit, in den frühen 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, alles in Schatten, was motorgetrieben fliegen konnte. Es war das grösste, schwerste und antriebsstärkste Flugboot der Welt und nur die Tupolev ANT-20 «Maxim Gorki» machte ihm den Titel «grösstes Flugzeug der Welt» streitig. Der Grund, warum das Flugboot in Altenrhein gebaut wurde, ist politischer Natur: Dem Deutschen Reich wurde im Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg der Bau von Flugzeugen dieser Grösse untersagt, sodass man in die benachbarte Schweiz auswich.
Bild: Bundesarchiv, Bild 102-12963 / CC-BY-SA
Mit der «Spirit of St. Louis» gelang Charles Augustus Lindbergh 1927 die erste Überquerung des Atlantiks ohne Zwischenlandung in einem Flugzeug. Das Foto zeigt Lindbergh und seine Maschine vom Typ «Ryan NYP» kurz vor dem historischen Ereignis.
Bild: Getty Images
Louis Blériot startete am 25. Juli 1909 von Les Baraques bei Calais zu seinem Flug nach Dover. Mit seiner «Blériot XI» und ihrem 3-Zylinder-Anzani-Motor mit nur 25 PS legte er die Strecke in 37 Minuten zurück – und war damit ein gemachter Mann: Der damals 35-Jährige erhielt den von der «Daily Mail» ausgeschriebenen Preis von 1000 Englischen Pfund für den ersten Flug über den Ärmelkanal.
Bild: Keystone
Das gleiche Problem gab es auch mit dem doppelstöckigen Airbus A380, der Boeings Jumbo nach der Jahrtausendwende mit Platz für bis zu 853 Passagiere als grösstes Passagierflugzeug der Welt ablöste.
Anfang 2019 beschloss die Airbus-Führung, die Produktion des Jets mangels Nachfrage im Jahr 2021 auslaufen zu lassen – nur rund 14 Jahre nach seinem ersten Linienflug. Allerdings erlebte der in der Corona-Pandemie eingemottete A380 im vergangenen Jahr ein überraschendes Comeback.
«Wenn Sie es kaufen, dann baue ich es»
Dass Boeing das 747-Herkulesprojekt in den 1960er Jahren überhaupt in Angriff nahm, war einem Handschlag-Deal zwischen dem damaligen Unternehmenschef William Allen und seinem PanAm-Pendant Juan Trippe zu verdanken.
«Wenn Sie es kaufen, dann baue ich es», soll Allen der Legende nach zu Trippe gesagt haben. Eigentlich hatte Boeing sich mit dem Jumbo für einen Auftrag des US-Militärs beworben, wurde jedoch vom Rivalen Lockheed ausgestochen.
Das besondere Design mit dem Cockpit im Obergeschoss, das der 747 ihren Kultcharakter verlieh, war auch der Fehlannahme geschuldet, dass kleinere Überschallflugzeuge wie die Concorde die Passagierluftfahrt prägen würden. Die 747 war deshalb so konzipiert, dass sie auch als Frachtmaschine funktioniert.
Probleme mit der Air Force One
In den folgenden fünf Jahrzehnten diente Boeings Jumbo nicht nur als Passagier- und Frachtjet – eine Spezialversion transportierte die Space Shuttle für die NASA, eine weitere ist die im Auftrag des Pentagons entwickelte Air Force One.
Diese fliegende Hightech-Festung für US-Präsidenten ist für Boeing ein wichtiges Prestige-Projekt, sorgte in den vergangenen Jahren aber für viel Ärger.
Boeing hatte 2018 unter Ex-Chef Dennis Muilenburg mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump den Bau der neuen Air Force One vereinbart, doch die Kosten liefen aus dem Ruder.
Im April 2022 räumte Muilenburgs Nachfolger Dave Calhoun ein, dass der Deal zu milliardenschweren Belastungen führte und Boeing ihn «wahrscheinlich» nicht hätte eingehen sollen.
747 wird noch nicht so schnell vom Himmel verschwinden
Boeing-Manager Kim Smith bezeichnete die letzte Auslieferung des legendären Jumbos im Gespräch mit dem US-Sender CNBC in Everett als «sehr surreal». «Zum ersten Mal seit mehr als über 50 Jahren werden wir keine 747 mehr in dieser Fabrik haben.»
Mit dem Produktionsende wird der Flugzeugtyp nicht vom Himmel verschwinden, doch auch dort wird die 747 seltener. Die US-Airlines United und Delta nahmen sie schon vor Jahren aus ihren Flotten.
Nachdem die Corona-Pandemie 2020 den internationalen Flugverkehr lahmlegte, taten dies auch Qantas und British Airways. Ein Revival durch die Erholung von der Corona-Krise und den dadurch bedingten Flugzeugmangel – wie es der Airbus A380 erlebte – gab es bei der 747 nur bedingt im Frachtbereich.