UN-Klimakonferenz «Frage von Leben und Tod» – Dringliche Warnung vor Klimawandel

AFP / tmxh

3.12.2018

Die Erderwärmung sei mittlerweile eine «Frage von Leben und Tod» – mit harten Worten warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf der Klimakonferenz in Polen vor den Folgen des Klimawandels.

Mit eindringlichen Worten hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Weltgemeinschaft zu deutlich mehr Anstrengungen beim Klimaschutz gedrängt. Für viele Menschen sei die Erderwärmung bereits eine «Frage von Leben und Tod», sagte Guterres am Montag bei der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. Die Welt sei bei ihren Bemühungen zum Stopp der Erderwärmung «vom Kurs abgekommen». 

Die Welt müsse ihren «Rückstand so schnell wie möglich aufholen, bevor es zu spät ist», sagte Guterres vor den Delegierten aus fast 200 Staaten in Kattowitz. Die «verheerenden Folgen» des globalen Temperaturanstiegs seien überall sichtbar geworden. Nötig sei nun ein «entschiedenes» Handeln der Weltgemeinschaft, um «unser Schiff wieder auf Kurs zu bringen».

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Bedrohung durch steigende Meeresspiegel

Wissenschaftler etwa der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hatten vor einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um bis zu fünf Grad bis 2100 gewarnt, sollten keine Gegenmassnahmen ergriffen werden. Bei der 24. UN-Klimakonferenz (COP) geht es um konkrete Massnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter zwei Grad. Bis zum 14. Dezember soll dazu ein Regelwerk ausgearbeitet werden.

Ein Knackpunkt ist die Finanzierung der Klimaschutzmassnahmen. In Paris hatten Ende 2015 die Industriestaaten zugesagt, den Entwicklungs- und Schwellenländern finanziell unter die Arme zu greifen. Diese leiden am stärksten unter den Folgen des Klimawandels, obwohl sie am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben. Bereits am Sonntag hatte Fidschis Premierminister Frank Bainimarama auf ein rasches Umsteuern gedrängt – der pazifische Inselstaat ist durch steigende Meerespegel akut bedroht.

Der Präsident des ebenfalls bedrohen Inselstaates Nauru, Baron Divavesi Waqa, kritisierte, dass das Pariser Abkommen die Kohleindustrie «nicht radikal stoppt». «Diese mächtigen Interessen sind in Paris unversehrt geblieben und wir ignorieren diese Gefahr.»

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Weltbank hilft

Die Weltbank kündigte an, ihre Finanzhilfen für Entwicklungsländer im Kampf gegen den Klimawandel zu verdoppeln. Von 2021 bis 2025 sollen insgesamt 200 Milliarden Dollar (177 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt werden, um die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen und die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung zu finanzieren.

Die USA haben sich indes als einer der grössten Verursacher von Treibhausgasen aus dem Pariser Abkommen zurückgezogen. Beim G20-Gipfel in Buenos Aires stand US-Präsident Donald Trump damit am Wochenende weiter isoliert da – alle anderen Teilnehmer betonten aber, das Klimaabkommen sei unumkehrbar.

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