Neuer Helfer Drohne findet heraus, wo die Fernwärmeleitungen lecken

SDA

29.3.2019

Bislang war es ziemlich aufwändig, Lecks in Fernwärmeleitungen ausfindig zu machen. Nun bekommen die Inspekteure in Lausanne Hilfe aus der Luft.

In den letzten Nächten ist eine Drohne über Lausanne geflogen, um Lecks im Fernwärmenetz zu identifizieren. Solche Wärmebildaufnahmen waren bislang nur mit viel Aufwand möglich. Am Mittwoch sind die mehrwöchigen Inspektionsarbeiten zu Ende gegangen. «Unser Ziel war es, das Fernwärmenetz zu kartieren und Anomalien zu erkennen. Das können Lecks oder Isolationsprobleme sein», sagte Bastien Wahlen, Mitbegründer des Waadtländer Unternehmens Helitherm im Auftrag der städtischen Industriedienste der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Kalter Boden von Vorteil

Die Ende Februar gestarteten Arbeiten konzentrierten sich auf Stadtgebiete, wo die Fernwärmeleitungen bis 1934 zurückreichen. Die ältesten Rohre zeigen Anzeichen von Alterung. Lecks von Warmwasser können zu grossen Effizienzverlusten führen.

Drohnen können helfen, Lecks in Fernwärmeleitungen zu finden. Anwohner sind dennoch misstrauisch.
Drohnen können helfen, Lecks in Fernwärmeleitungen zu finden. Anwohner sind dennoch misstrauisch.
Keystone/Archiv

Die Inspektionsflüge wurden zwischen 23 und 7 Uhr durchgeführt. «Der Boden ist um diese Jahreszeit noch kalt. Mit unseren Wärmebildkameras ist es einfach, heisse und kalte Kontraste zwischen dem Boden und den Stellen, an denen das Netzwerk versagt, zu unterscheiden», sagte Wahlen.

Im Tiefflug über die Stadt

Die Drohnen flogen in einer Höhe von etwa 40 Metern. «Das Fliegen in niedriger Höhe bietet eine gute Auflösung, was nicht der Fall gewesen wäre, wenn wir Bilder von einem Flugzeug aus gemacht hätten», sagte Wahlen. Nach dem Flug wurden die von der Drohne gesammelten Bilder modelliert. «So konnten wir einen vollständigen Plan des Fernwärmenetzes erstellen», sagte Ferdinand Martin, der andere Mitbegründer von Helitherm.

Nach seinen Angaben hat die Aktion bei der Lausanner Bevölkerung gemischte Reaktionen ausgelöst. «Einige zeigten Interesse an unserer Arbeit, während andere misstrauisch waren und dachten, wir könnten ihre Häuser filmen», sagte er. Die städtischen Industriedienste hatten zur Aktion erklärt, dass keine Verletzung der Privatsphäre zu befürchten sei.

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