Eine aktuelle Studie der Universität Loughborough in Grossbritannien hat herausgefunden, dass bestimmte Sehprobleme ein frühes Anzeichen für Demenz sein können, und das sogar bis zu einem Jahrzehnt, bevor die Krankheit diagnostiziert wird.
Die Forscher beobachteten über Jahre hinweg mehr als 8000 gesunde Menschen, von denen später 537 an Demenz erkrankten. Es stellte sich heraus, dass Probanden, die später an Demenz erkrankten, bei Sehtests schlechter abschnitten als andere.
Diese Untersuchung legt nahe, dass Sehprobleme, insbesondere eine verlangsamte visuelle Verarbeitung, möglicherweise ein frühes Anzeichen für Alzheimer, die häufigste Form von Demenz, sein können. Die mit Alzheimer verbundenen Ablagerungen im Gehirn könnten zuerst Bereiche des Gehirns beeinträchtigen, die mit dem Sehvermögen verbunden sind, bevor sie Bereiche betreffen, die mit dem Gedächtnis zu tun haben.
Verschiedene Sehaspekte beinträchtigt
Sehprobleme könnten daher ein Frühindikator für den geistigen Verfall im Zusammenhang mit Alzheimer sein, heisst es in einer Mitteilung. Die Forscher betonen, dass eine frühe Diagnose von Demenz es ermöglichen könnte, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und die kognitiven Fähigkeiten länger zu erhalten.
Zusätzlich zu verlangsamten visuellen Verarbeitungsgeschwindigkeiten kann Alzheimer auch andere Aspekte des Sehens beeinträchtigen, wie die Fähigkeit, Umrisse zu erkennen und zwischen Farben zu unterscheiden. Laut dem Forschern sei beispielsweise die Fähigkeit, im Blau-Grün-Spektrum Farben zu erkennen, bei einer Demenz schon früh beeinträchtigt.
Augenbewegungsstörungen könnten ebenfalls ein frühes Anzeichen für die Krankheit sein. Menschen mit Alzheimer könnten die Augenbewegungen bei ablenkenden Reizen weniger kontrollieren.
Experten betonen zudem auch die Bedeutung einer gesunden Lebensweise, um das Risiko von Demenz zu reduzieren. Neben dem Alter gibt es zwölf weitere Risikofaktoren, die die Entwicklung von Demenz im späteren Leben begünstigen, darunter Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Rauchen und Depressionen.