So gross wie St. GallenRiesiges Loch unter Antarktis-Gletscher wächst bedrohlich schnell
dpa / tafi
1.2.2019
Zehn Kilometer lang, vier Kilometer breit und fast so hoch wie das Empire State Building: Unter einem Gletscher in der Antarktis klafft ein riesiges Loch. Der Hohlraum wächst schneller als erwartet – mit dramatischen Folgen für den Meeresspiegel.
In Rekordgeschwindigkeit wächst unter einem Gletscher in der Antarktis ein riesiger Hohlraum. Er sei zehn Kilometer lang und vier Kilometer breit und damit so gross wie zwei Drittel der Fläche von Manhattan, schreiben Forscher des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der US-Raumfahrtbehörde Nasa im Fachmagazin «Science Advances». Für den Schweizer Vergleich: Die Stadt St. Gallen hat in etwa dieselbe Fläche, wie das Loch.
Der grösste Teil des Eises sei innerhalb der letzten drei Jahre geschmolzen, der entstandene Hohlraum sei 350 Meter hoch. Das sei eine verstörende Entdeckung, teilte die Nasa mit. Nun müsse erforscht werden, wie der Schmelzvorgang den Meeresspiegel beeinflusse.
Der Hohlraum, der einmal 14 Milliarden Tonnen Eis gefasst hat, befindet sich unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis. Das Gestein unter dem Gletscher liegt hier deutlich tiefer als der Meeresspiegel. Der grösste Teil des Eises sei innerhalb der letzten drei Jahre durch eindringendes Meerwasser geschmolzen, schreiben die Forscher.
«Wir haben jahrelang vermutet, dass Thwaites nicht fest mit dem Untergrund verbunden ist», sagt Ko-Autor Eric Rignot. Mit neuen Satelliten sei es nun erstmals möglich gewesen, die Veränderung des Gletschers und das Ausmass des Hohlraums genau zu messen. Seit 2010 beobachten Nasa-Satelliten den Gletscher mit hochauflösendem Radar.
«Die Grösse der Höhle unter dem Gletscher spielt eine wichtige Rolle beim Schmelzvorgang», sagt Erstautor Pietro Milillo. «Wenn mehr Wärme und Wasser unter den Gletscher gelangen, schmilzt er schneller.» Der gesamte Thwaites-Gletscher ist so gross wie Florida und derzeit für 4 Prozent des Anstiegs des Meeresspiegels verantwortlich.
Würde der gesamte Gletscher wegschmelzen, könnten die Weltmeere um etwa 65 Zentimeter ansteigen, heisst es in der Nasa-Mitteilung. «Zu verstehen, wie das Meer diesen Gletscher schmilzt, ist unerlässlich um zu berechnen, welchen Einfluss das auf den Meeresanstieg in den kommenden Jahrzehnten hat», sagt Rignot.
Forscher wollen das Wrack von Shackletons gescheiterter Expedition finden
1914 verliess die «Endurance» die Millwall Docks in Richtung Antarktis. Das Schiff sollte nie wieder in seine Heimat zurückkehren.
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Ernest Shackleton (Mitte) leitete die Expedition, die als grosser Fehlschlag in die Forschungsgeschichte eingehen sollte.
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Die Expeditionsteilnehmer Joe Irving, Oswald Barr, Tim McCarthy und Walter How (von links) kurz bevor Beginn der Expedition.
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Ein bewegender Moment: Shackleton verlässt mit der «Endurance» seine britische Heimat.
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Zahlreiche Menschen beobachten das Auslaufen der «Endurance».
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Der Huskey Tough begleitete die Expedition ins ewige Eis.
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Die Seeleute (von links) Walter How (1885 - 1972), Oswald Barr, Joe Irving und Thomas McLeod (1873 - 1960) mit Schiffkoch Macaulay (vorne) an Bord der «Endurance».
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Ein Lager in der Antarktis: 1914 macht Shackeletons Team Station.
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Nach dem Untergang des Schiffes ziehen Shackletons Männer Rettungsboote übers Eis.
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Nach etlichen Tagen auf dem Eismeer erreichen die ausgezehrten Männer mit Mühe und Not die Elefanten-Insel.
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Jahre später: Ernest Shackleton geht 1921 auf seine letzte Expedition.
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Ein Jahr später verstarb der Abenteurer in Südgeorgien. Ein Monument erinnert dort an ihn.
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