Das Coronavirus hat mit etwas Verzögerung verstärkt auf die Finanzmärkte durchgeschlagen. Die bisher an der Börse gezeigte Sorglosigkeit ist verflogen, so dass die Kurse an den Aktienmärkten weltweit ins Rutschen geraten sind.
Aufwertungsdruck gab es dagegen auf sichere Anlagen wie Gold oder den Franken.
Bereits vor dem Wochenende war die Stimmung nach zwei aufeinanderfolgenden Minustagen angeschlagen, nach den neuesten Meldungen über die Ausbreitung des Virus in Südkorea und Italien beschleunigte sich das Abwärtstempo zum Wochenstart deutlich. Die Kurstafel am Schweizer Aktienmarkt war am Montag bei Handelsschluss tiefrot gefärbt.
Stärkster SMI-Verlust seit August 2015
Der SMI verlor am Montag rund 442 Punkte auf 10'713 Zähler. Das ist ein Minus von rund 3,6 Prozent und damit der stärkste Tagesverlust seit August 2015, als Sorgen um einen Konjunktureinbruch in China die Märkte unter Druck gebracht hatten. Die Verunsicherung lässt sich auch am als «Angstbarometer» bekannten Volatilitätsindex VSMI ablesen. Der Index stieg um mehr als einen Drittel auf den höchsten Wert seit rund einem Jahr.
Die Investoren trennten sich insbesondere von den Aktien der stark konjunkturabhängigen Firmen sowie denen aus dem Luxus- und Reisesektor. Neben dem Chiphersteller AMS (-7,1%) waren dies etwa auch Adecco (-6,7%), Sika (-6,3%) oder Logitech (-4,9%). Auch Industrietitel wie ABB, LafargeHolcim, Oerlikon, Georg Fischer, Bucher oder Sulzer verbuchten grössere Abgaben, ebenso wie die Uhrenhersteller Richemont (-2,8%) und Swatch (-3,8%) oder die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry (-5,8%).
Auch der DAX in Deutschland oder der französische Leitindex CAC büssten rund 4 Prozent ein. In Asien war es am Morgen vor allem in Südkorea markant nach unten gegangen.
Angst vor wirtschaftlichen Folgen
Die Entwicklung am Wochenende habe den Investoren vor Augen gehalten, dass es zu früh war, das Thema Coronavirus und die möglichen wirtschaftlichen Folgen als eingegrenzt zu betrachten, hiess es in Händlerkreisen. Es seien die nicht abschätzbaren Folgen, die zum Aktien-Ausverkauf geführt hätten. Das Virus setze nun Fragezeichen hinter das Erholungspotenzial der Weltwirtschaft.
Vor allem die Ausbreitung des Virus auf weitere asiatische Länder und die ersten Todesfälle in Europa beherrschten zum Wochenauftakt die Schlagzeilen. Investoren sind ob der Ausbreitungsgeschwindigkeit verängstigt. Entsprechend waren sichere Häfen wie Gold, der US-Dollar und auch der Schweizer Franken gefragt.
Das Euro/Franken-Währungspaar sank im Tagesverlauf zeitweise unter die Marke von 1,06 Franken, was dem tiefsten Kurs seit Sommer 2015 entspricht. Der Goldpreis erreichte einen siebenjährigen Höchststand und kostete pro Feinunze zuletzt nur noch geringfügig weniger als 1'700 US-Dollar.
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Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
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