Heimarbeiten kann gut funktionieren – das hat sich im Zuge der Corona-Pandemie gezeigt. Daher werden es viele Firmen wohl auch künftig dabei belassen. Und wer ins Büro geht, wird vieles verändert vorfinden.
Das Büroleben wird niemals mehr so sein wie früher. Wenn Beschäftigte rund um die Welt früher oder später an ihre Schreibtische zurückkehren, werden sie als Konsequenz aus der Corona-Pandemie viele Veränderungen vorfinden. Es könnte schon mit dem Berufsverkehr anfangen – weniger überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln, weil vermehrt in Schichten gearbeitet wird. Oder vielleicht wird auch im Wechsel an bestimmten Tagen, weil das die Büroräume leerer machen würde. Markierungen auf dem Fussboden oder digitale Sensoren könnten Mitarbeiter daran erinnern, Abstand zu halten und Zellenbüros sogar ein Comeback feiern.
«Das hier wird ein Impulsgeber sein, Dinge zu tun, die man sich bisher nicht zu tun getraut hat», sagt John Furneaux, Topmanager von Hive, einem auf Arbeitsplatz-Software spezialisierten Start-up in New York. Die Pandemie gebe «Anstoss, uns und anderen zu erlauben, jahrhundertalte Arbeitspraktiken zu verändern».
Zumindest könnte die Covid-19-Krise manche Trends zu offenen Arbeitsplätzen stoppen, an denen sich Beschäftigte auf einem Raum Seite an Seite tummeln. Viele Technologie-Start-ups haben das bevorzugt, um die Arbeitsatmosphäre legerer zu gestalten und ein kreatives Umfeld zu schaffen. An manchen Orten kehren nun Bürozellen und andere Raumteiler zurück, wie Architekten schildern. So werden im Bostoner Büro der Designfirma Bergmeyer Trennwände zwischen 85 Schreibtische wieder aufgebaut, die im Laufe der Jahre beseitigt worden waren.
Keine Eile bei der Rückkehr
Aber manche Firmenchefs haben keine Eile, ihre Beschäftigten in die Bürogefilde zurückkehren zu lassen. Bei Google und Facebook etwa können Angestellte bis Ende des Jahres von zu Hause aus arbeiten. Andere Betriebe haben im Zuge der Corona-Krise erkannt, dass sie überhaupt kein Büro benötigen, dass es auch gut oder vielleicht sogar besser aus der Entfernung geht und dazu dann auch noch die Miete eingespart werden kann.
Das Management beim Teamarbeit-Start-up Range im kalifornischen San Francisco hatte vor der Pandemie den Büromietvertrag gekündigt und wollte nach grösseren Räumlichkeiten suchen. Dann kamen die Ausgangsbeschränkungen, und die Beschäftigten arbeiteten von daheim. Das lief so gut, dass man sich dazu entschloss, es auf unbegrenzte Zeit dabei zu belassen – und eine sechsstellige Mietsumme fiel weg.
Ein anderer Vorteil liegt darin, dass die Firma bei der Einstellung neuer Mitarbeiter mehr Auswahl hat. Sie muss sich nicht auf Kandidaten aus San Francisco oder der Umgebung beschränken, wo astronomisch hohe Wohnkosten das Angebot an qualifizierten Kräften automatisch einschränken. Aber Firmen-Mitgründerin Jennifer Dennard sieht auch einen Nachteil: Es kommt nicht mehr zu direkten Begegnungen zwischen Mitarbeitern, die Kreativität erzeugen können. Das Unternehmen will nun diesen Effekt durch verstärkte Online-Zusammenarbeit erzielen.
Heimarbeit wird zunehmen
Good Brothers Digital, eine Firma für Öffentlichkeitsarbeit in Wales, hat seine Büroräume in Cardiff ebenfalls aufgegeben, weil die durch die Pandemie erzwungene Heimatarbeit gut lief. Die Produktivität sei genauso hoch wie vorher, schildert Direktor Martyn John, und nun könne er die Miete – eine seiner höchsten Kosten – einsparen. Warum Leute ins Büro zerren, wenn es sie glücklicher mache, von zu Hause zu arbeiten, argumentiert er.
Und dieser Trend wird sich nach Einschätzung der US-Unternehmensberaterfirma Gartner auch weiter beschleunigen, wenn die Pandemie eines Tages vorüber ist. Demnach hat eine Umfrage unter 220 Personalschefs ergeben, dass 41 Prozent der Beschäftigten erwarten, danach zumindest teilweise aus der Entfernung zu arbeiten, während es vor dem Corona-Ausbruch 30 Prozent waren.
Nicht alle Unternehmen können ganz auf Heimarbeit umschwenken, besonders nicht grosse mit Tausenden Beschäftigten. Aber sie denken sorgfältig darüber nach, wer ins Büro zurückkehren sollte und wer weiterhin von zu Hause aus arbeiten könnte. Bei der Computerfirma Dell werden künftig mehr Mitarbeiter aus der Ferne im Einsatz sein, «aber wir werden weiter Büros benötigen», sagt die für digitale Planung zuständige Managerin Jen Felch. Manche Jobs liessen sich am besten dort erledigen. Als Beispiel nennt Felch Kundendienstmitarbeiter, die im Büro bessere Ressourcen hätten, Probleme mit der Ausrüstung zu diagnostizieren.
Hygiene wird wichtiger
Dell lässt während der Pandemie mehr als 90 Prozent seiner 165'000 Vollzeitkräfte weltweit von daheim arbeiten. Vor dem Ausbruch waren es 30 Prozent. Nach dem Ende wird der Managerin zufolge die Zahl bei über 50 Prozent liegen.
Unternehmen werden auch Hygiene am Arbeitsplatz viel ernster nehmen müssen. «Die Zahl der Menschen, die ein Büro reinigen und desinfizieren, wird haushoch werden», sagt Brian Kropp, der bei Gartner für Personalforschung zuständig ist. Heikel dürfte vor allem das Abhalten von Konferenzen werden. Oder lässt man sie am besten ganz bleiben?
«Was nützt es, den Schreibtisch von jedem zu desinfizieren, wenn man sie alle (die Mitarbeiter) dann in einem einzigen Raum hat», gibt Furneaux vom Start-up Hive zu bedenken. Er jedenfalls denkt nach eigenen Angaben sorgfältig darüber nach, wie er direkte Zusammenkünfte seines 70-köpfigen Mitarbeiterstabes sicher bewerkstelligen kann oder ob er vielleicht auf Telefonkonferenzen innerhalb des Büros umsteigt.
High-Tech-Lösungen werden gewiss eine Rolle spielen, so etwa Sensoren, die Beschäftigte daran erinnern, sicheren Abstand zu halten», wie die Vizepräsidentin für Gesundheitsfragen und Sicherheit beim IT-Unternehmen IBM, Joanna Daly, sagt. Als eine Möglichkeit kann sie es sich gut vorstellen, dass «unsere Telefone klingeln, wenn wir uns während eines Gesprächs auf mehr als zwei Meter nahe kommen».
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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