Trotz Corona – oder wegenSchweiz hat die höchste Millionärs-Dichte weltweit
Christiane Oelrich/dpa/phi
27.7.2021
«Forbes» World Billionaires List – die Reichsten 2021
Auf Platz 1: Amazon-Boss Jeff Bezos, 57, mit 177 Milliarden Dollar.
Bild: Getty Images
Auf Platz 2: Tesla-Erfinder Elon Musk, 49, mit 151 Milliarden Dollar.
Bild: Getty Images
Auf Platz 3: Bernard Arnault, 72, und Familie mit 150 Milliarden Dollar. Der Franzose ist Besitzer des Luxuskonzerns LVMH.
Bild: Getty Images
Auf Platz 4: Microsoft-Genie Bill Gates, 65, mit 124 Milliarden Dollar.
Bild: Getty Images
Auf Platz 5: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, 36, mit 97 Milliarden Dollar.
Bild: Getty Images
Auf Platz 6: Finanzguru Warren Buffett, 90, (Berkshire Hathaway) mit 96 Milliarden Dollar.
Bild: Paul Morigi/Getty Images for FORTUNE
Auf Platz 7: Oracle-Gründer Larry Ellison, 76, mit 93 Milliarden Dollar.
Bild: Kimberly White/Getty Images
Auf Platz 8: Google-Genie Larry Page, 48, mit 91,5 Milliarden Dollar.
Bild: Chris Hondros/Getty Images
Auf Platz 9: Sergey Brin (Google), 47, mit 89 Milliarden Dollar.
Bild: Justin Sullivan/Getty Images
Auf Platz 10: Der indische Unternehmer Mukesh Ambani, 63, besitzt 84,5 Milliarden Dollar.
Bild: Prodip Guha/Getty Images
Auf Platz 58 aus der Schweiz: Der Hamburger Logistik-Magnat Klaus-Michael Kühne, 83, mit 26,3 Milliarden Dollar. Ehrenvorsitzender Kühne und Nagel International, mit Wohnsitz Schindellegi SZ.
Bild: ullstein bild via Getty Images
Auf Platz 114 aus der Schweiz: Jorge Paulo Lemann, 81, Investmenbanker mit 16,9 Milliarden Dollar. Hier im Bild mit Ehefrau Susanna.
Bild: KEYSTONE
Platz 286: Unternehmer Ernesto Bertarelli, 55, mit 8,6 Milliarden Dollar.
Bild: Getty Images
Platz 358: Politikerin und Unternehmerin Magdalena Martullo-Blocher, 52, mit 7,5 Milliarden Dollar.
Bild: KEYSTONE
«Forbes» World Billionaires List – die Reichsten 2021
Auf Platz 1: Amazon-Boss Jeff Bezos, 57, mit 177 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 2: Tesla-Erfinder Elon Musk, 49, mit 151 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 3: Bernard Arnault, 72, und Familie mit 150 Milliarden Dollar. Der Franzose ist Besitzer des Luxuskonzerns LVMH.
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Auf Platz 4: Microsoft-Genie Bill Gates, 65, mit 124 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 5: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, 36, mit 97 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 6: Finanzguru Warren Buffett, 90, (Berkshire Hathaway) mit 96 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 7: Oracle-Gründer Larry Ellison, 76, mit 93 Milliarden Dollar.
Bild: Kimberly White/Getty Images
Auf Platz 8: Google-Genie Larry Page, 48, mit 91,5 Milliarden Dollar.
Bild: Chris Hondros/Getty Images
Auf Platz 9: Sergey Brin (Google), 47, mit 89 Milliarden Dollar.
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Auf Platz 10: Der indische Unternehmer Mukesh Ambani, 63, besitzt 84,5 Milliarden Dollar.
Bild: Prodip Guha/Getty Images
Auf Platz 58 aus der Schweiz: Der Hamburger Logistik-Magnat Klaus-Michael Kühne, 83, mit 26,3 Milliarden Dollar. Ehrenvorsitzender Kühne und Nagel International, mit Wohnsitz Schindellegi SZ.
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Auf Platz 114 aus der Schweiz: Jorge Paulo Lemann, 81, Investmenbanker mit 16,9 Milliarden Dollar. Hier im Bild mit Ehefrau Susanna.
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Platz 286: Unternehmer Ernesto Bertarelli, 55, mit 8,6 Milliarden Dollar.
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Platz 358: Politikerin und Unternehmerin Magdalena Martullo-Blocher, 52, mit 7,5 Milliarden Dollar.
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Schweiz boomt als Tummelplatz der Reichen. Und der M-Club wächst und wächst – auch wegen Corona. Reiche Chinesen und Araber tragen weniger dazu bei; Italiener, Deutsche und Briten dafür mehr.
Christiane Oelrich/dpa/phi
27.07.2021, 11:06
27.07.2021, 13:27
Christiane Oelrich/dpa/phi
Seit Jahrzehnten ziehen Superreiche aus aller Welt in die Schweiz: Banken, Diskretion, Sicherheit und atemberaubende Natur sind einige Gründe dafür. Die Corona-Pandemie beflügelt nun den Run: «Die Pandemie löste einen Nachfrage-Boom nach Luxus-Immobilien aus», berichtet UBS.
Die höchsten Quadratmeterpreise werden in der Gemeinde Cologny bei Genf erzielt. Dort kostet ein einziger Quadratmeter so viel wie in manchen Gemeinden eine ganze Wohnung, staunt die deutsche Nachrichtenagentur »dpa»: etwa 35'000 Franken.
Corona habe die Sehnsucht vieler nach einem sicheren Hafen verstärkt, glauben UBS-Analysten: «Das Risiko höherer Steuern für Top-Verdiener [ist] – anders als mancherorts im Ausland – dank stabiler fiskalischer Position überschaubar.»
In der Schweiz liegt die Schulden-Quote bei 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zum Vergleich: In Deutschland sind es rund 70 Prozent, in anderen Ländern, etwa Frankreich, sind es sogar mehr als 100 Prozent.
Beliebt bei gut betuchten Deutschen
Viele Betuchte mit deutschen Wurzeln geniessen bereits die Vorzüge der Schweiz: etwa der Hamburger Unternehmer Klaus-Michael Kühne vom Logistikkonzern Kühne + Nagel. Die Zeitschrift Bilanz führt unter anderem ihn, aber auch die Erben der mit Kaffeehandel in Deutschland gross gewordenen Jacobs-Familie, die eine Beteiligungsgesellschaft in Zürich führen, mit zweistelligen Milliardenbeträgen auf der Liste der reichsten Deutschen.
Die Familie Liebherr des Baumaschinenherstellers gehört nach dieser Liste ebenso dazu wie die Industriellenfamilie von Finck, der Molkerei-Unternehmer Theo Müller und die Nachkommen von Franz Ströher, dem Gründer des Wella-Haarpflege-Unternehmens.
Die Bank Credit Suisse schätzt, dass 2020 fast jeder sechste Einwohner (14,9 Prozent) zum Millionärsclub gehörte. Auch wenn das grosszügig geschätzt ist: Die Gesamtzahl dürfte an der Millionengrenze liegen. Abgesehen von Kleinststaaten wie Monaco kommt kein anderes Land der Welt auf so eine Millionärsdichte.
Auch die Milliardäre sind keine ganz kleine Truppe: 135 haben so viel Geld auf der hohen Kante, wie die Zeitschrift Bilanz schätzt. Gerechnet wird in Dollar – ein Franken entspricht aktuell rund 1.09 Dollar oder 0.92 Euro.
«Kuhhandel mit dem Kanton»
Nun kommen neue Millionäre ins Land. Rechtsanwalt Enzo Caputo, der ausländischen Kunden zum Leben in der Schweiz verhilft, spricht von 25 Prozent Nachfragezuwachs. «Ich habe auch aus Deutschland regen Zuwachs verzeichnet», sagt er. Andere Anwälte sprechen sogar von bis zu 40 Prozent mehr Anfragen.
Nachprüfen lässt sich das nicht, Diskretion ist oberstes Gebot.
«Ich mache eine Art Kuhhandel mit dem Kanton, ich handele Verträge aus über eine Pauschalbesteuerung», sagt Caputo der dpa. Zugezogene müssen ihren Reichtum gar nicht deklarieren. Das Paket von Pauschalsteuer und Aufenthaltsbewilligung war im Kanton Jura nach Angaben des Senders RTS für einen ledigen Nichteuropäer für 145'000 Franken im Jahr zu haben.
Auch ohne solche Deals: Die Einkommenssteuer ist je nach Kanton mit rund 22 Prozent teils nur halb so hoch wie in vielen anderen Ländern. Den Umzug bahnten Superreiche langfristig an, sagt Caputo. «Erst wird das Vermögen bei einer Schweizer Bank mit gutem Vermögensverwalter untergebracht. Dann kommt die Familie, dann das Familienoberhaupt.»
«Hochpreisige Wohnungen aus den Händen gerissen»
Nach Analysen der Boston Consulting Group liegt in keinem Land der Welt so viel Vermögen von Ausländern, die nicht im Land wohnen: 2,4 Billionen Dollar (2,2 Billionen Franken). Das ist ein Viertel sämtlicher Auslandsvermögen, mehr als in Hongkong und Singapur.
Einen Boom erleben auch Immobilienmakler: «Besonders im Luxusbereich ist die Nachfrage seit Sommer 2020 enorm gestiegen», sagt Franko Giovanoli, der bei der Firma Ginesta für St. Moritz und Umgebung zuständig ist. «Man hat uns die hochpreisigen Wohnungen aus den Händen gerissen.» Die Menschen suchten sichere Anlagen für ihr Geld.
Reiche Chinesen, Inder oder Araber spielten keine grosse Rolle, eher Interessenten aus Deutschland, Italien und Grossbritannien. «Hochpreisig», das sind bei Giovanoli Anwesen für zweistellige Millionenbeträge. Deutsche seien eher im «mittleren Segment» unterwegs. Bescheidenere Ferienwohnungen, etwa mit dreieinhalb Zimmern, gebe es auch schon für 1 bis 2 Millionen Franken.
Fazit der UBS-Ökonomin Katharina Hofer: «Wer auf globalen Luxusmärkten nach einem Ort mit stabilen Institutionen und etablierten Luxusstandorten sucht, dürfte die Schweiz vermehrt ins Auge fassen.»