Ölpreise Preis für US-Öl-Kontrakt erstmals negativ

dpa/toko

20.4.2020

Der Ölpreis ist im Keller. In den USA war der Preis eines Kontrakts erstmal negativ.
Der Ölpreis ist im Keller. In den USA war der Preis eines Kontrakts erstmal negativ.
Richard Vogel/AP/dpa (Symbolbild)

In den USA ist der Preis für einen Öl-Kontrakt für die Lieferung im Mai unter Null gefallen. 

Die Folgen der Corona-Krise machen sich am Rohölmarkt immer drastischer bemerkbar — vor allem beim US-Rohöl. Der Preis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, notierte erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 im negativen Bereich je Barrel (159 Liter). Einerseits zeigt dies, wie stark Angebot und Nachfrage derzeit am Ölmarkt auseinanderfallen. Andererseits handelt es sich um ein sehr spezielles Phänomen.

Aufgrund einer giftigen Mischung aus einer stark fallenden Nachfrage und einem viel zu hohen Angebot drohen in vielen Ländern die Lagerkapazitäten überschritten zu werden. Ölinvestoren wollen in jedem Fall vermeiden, auf fehlenden Lagerplatz zu stoßen.

Insbesondere in den USA drohen die Erdöllager, aus allen Nähten zu platzen. Seit Ende Februar sind die Lagerbestände im wichtigen Auslieferungsort Cushing um fast 50 Prozent gestiegen. Infolgedessen fallen in der ölreichen Region Texas die gezahlten Abnahmepreise immer weiter. Mittlerweile geht sogar die Furcht um, dass vereinzelt bald negative Preise bei Rohölabnahme fällig werden, falls die Lagerkapazitäten noch weiter schrumpfen.


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