In der Affäre um den früheren Auto-Spitzenmanager Carlos Ghosn hat Renault bei einer Tochtergesellschaft in den Niederlanden zweifelhafte Ausgaben entdeckt. Sie betragen zusammen rund elf Millionen Euro.
Wie der Renault-Verwaltungsrat am Dienstagabend mitteilte, gehe es dabei unter anderem um Kosten für Flugreisen des früheren Konzernchefs Ghosn. Es sollten nun rechtliche Schritte gegen Ghosn in den Niederlanden geprüft werden.
Eine Überprüfung der gemeinsamen Tochtergesellschaft mit dem japanischen Partner Nissan bestätigte erste Hinweise, wonach es dort Mängel gab im Hinblick auf die finanzielle Transparenz und Verfahren zur Ausgabenkontrolle.
Nach der Verhaftung Ghosns in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine schwere Krise geraten. Ghosn war ein Verstoss gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden.
Ghosn dementiert
Seither wurde er mehrfach wegen weiterer angeblicher Vergehen angeklagt; er kam zum zweiten Mal auf Kaution aus der Untersuchungshaft. Ghosn hatte die Anschuldigungen in Japan mehrfach zurückgewiesen.
Der Renault-Verwaltungsrat beriet auch erneut über eine mögliche Fusion mit Fiat Chrysler (FCA). Die Möglichkeit werde weiterhin «mit Interesse» geprüft. Eine weitere Sitzung dazu solle es am heutigen Mittwoch geben. Es wurde erwartet, dass bald ein Entscheid über die Aufnahme förmlicher Fusionsgespräche gefällt wird.
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