Was darf es kosten? Mein Auto: Lieb und teuer?

Danica Gröhlich

18.1.2018

Wie viel darf die Mobilität mit dem eigenen Auto kosten, ohne dass das Gesamtbudget aus dem Lot gebracht wird?

«Bluewin» gibt in Zusammenarbeit mit der Budgetberatung Schweiz Tipps rund ums Thema Geld.

Heute: Wie teuer darf das Auto sein?

Damit diese Frage realistisch beantwortet werden kann, gilt es einen Blick auf die Gesamtkosten des eigenen «Traumautos» zu werfen und die Alternativen zu prüfen. Ob Mann oder Frau sich einen Audi R8 anschafft oder einen Fiat Panda ist punkto Kosten ein grosser Unterschied. Neben den Ausgaben für die Anschaffung, fallen Kosten für Verkehrssteuern, Versicherungskosten, Service, Unterhalt, Benzin, Parkplatz oder Garage Zuhause, Parkplatz oder Garage am Arbeitsplatz und Parkgebühren in der Freizeit an.

Effektive Kosten

Der Wunsch nach dem eigenen Auto verdeckt schnell einmal den realistischen Blick auf die Gesamtausgaben. Selbst untere Mittelklassewagen kommen schnell einmal auf 500 Franken pro Monat, wenn alle Kosten berücksichtigt werden. Es lohnt sich ein Gesamtbudget zu erstellen und dabei nicht nur die monatlich anfallenden Kosten (wie z.B. Benzin, Parkplatz etc.) zu berücksichtigen. Es fallen auch unregelmässige Zahlungen (wie z.B. Vignette, Verkehrssteuern, Versicherung etc.) an und der Unterhalt (Reifenersatz nicht vergessen), der Service und die Reparaturen sind angemessen zu beziffern. Hinzu kommen alle paar Jahre Kosten für die Fahrzeugprüfung. Wichtig ist auch, eine Reserve für den Selbstbehalt der Versicherung im Schadenfall zu äufnen. Es gilt nicht der Versuchung zu erliegen, die Ausgaben in Gedanken schön zu reden, weil man sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen kann.

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Kosten für den Fahrausweis

Handelt es sich um Neulenker, kommen im Vorfeld zu den Anschaffungskosten des ersten Fahrzeugs die einmaligen Ausgaben für einen Sehtest, den Nothelferkurs, die Theorieprüfung, den Verkehrskundeunterricht, die Autofahrstunden samt Prüfung und die Wiederholungskurse hinzu. Je nachdem wie schnell jemand Auto fahren lernt, investiert der Neulenker hier nochmals zwischen 3000 bis 5000 Franken.

Ersatz und Neuanschaffung

Ist das Auto schon da, muss dessen Ersatz rechtzeitig geplant werden. Besonders wichtig ist dies, wenn der fahrende Untersatz aus beruflichen Gründen zwingend notwendig ist. Selbstverständlich gilt dies auch für eine Neuanschaffung.

Barzahlung, Leasing oder Kreditkauf?

Den Ersatz oder die Neuanschaffung rechtzeitig zu planen und dafür zu sparen ist immer die günstigste Lösung und kostet am wenigsten Lebenszeit. Leasingraten zu bezahlen oder einen Kredit samt Zinsen abzubezahlen ist immer wesentlich teurer (kann schnell einmal mehrere Tausend Franken pro Jahr ausmachen) und kostet im Nachhinein entsprechend mehr Zeit. Zusätzlich wird so der Gesamthaushalt mit viel höheren Fixkosten belastet, was selbst Mittelstandsbudgets die existenziell notwendige Flexibilität und Liquidität rauben kann. Ein Autoleasing lohnt sich eigentlich nur für Selbständigerwerbende, da sie (im Gegensatz zu Privatpersonen) die Leasingraten von den Steuern abziehen können.

Alternativen prüfen

Den öffentlichen Verkehr empfinden überzeugte Autofahrer oft als sehr teuer. Er ist in den meisten Fällen jedoch gegenüber dem Auto nicht zu unterbieten. Liegt das eigene Auto aus finanziellen Gründen jedoch definitiv nicht drin, so gibt es neben dem öffentlichen Verkehr noch weitere Alternativen. Mobility, Fahrgemeinschaften oder auch die Beteiligung am Auto von Anderen (z.B. durch die Bezahlung eines Kilometergeldes) sind einige der Möglichkeiten. Diese Alternativen können selbstverständlich auch mit dem öffentlichen Verkehr kombiniert werden.

Andrea Schmid-Fischer: Vize-Präsidentin Budgetberatung Schweiz und Budgetberaterin, Frauenzentrale Luzern.
Andrea Schmid-Fischer: Vize-Präsidentin Budgetberatung Schweiz und Budgetberaterin, Frauenzentrale Luzern.
Bild: zVg

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