Die Teuerung in der Schweiz ist im April leicht zurückgegangen. Bereits im März war sie wieder auf das Niveau von Ende 2022 gefallen.
5.5.2023 - 08:30
SDA
Konkret sank die Jahres-Inflation im April auf 2,6 Prozent von 2,9 Prozent im März, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. In den ersten beiden Monaten war sie noch wegen höherer Strom- und Flugpreise deutlich angestiegen.
Stabil zum Vormonat
Im Vergleich zum Vormonat blieb der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) stabil bei 106,0 Punkten. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten hier einen leichten Anstieg um 0,1 bis 0,3 Prozent erwartet.
Die Preisstabilität gegenüber dem Vormonat erklärt das BFS aus entgegengesetzten Entwicklungen, die sich insgesamt aufgewogen hätten. So seien die Preise für Flug- und Pauschalreisen sowie für Bekleidung und Schuhe gesunken. Demgegenüber stiegen die Preise für die Hotellerie wie auch für Heizöl und Fruchtgemüse.
Sowohl Importgüter (+2,4%) als auch Inlandgüter (+2,6%) kosteten mehr als im April 2022. Damit haben sich insbesondere die Importgüter nicht mehr so stark verteuert wie im März. Die Kerninflation, welche die volatilen Güter wie Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe ausschliesst, blieb im April mit 2,2 Prozent stabil.
Teuerung in der Schweiz moderater
Im internationalen Vergleich fällt die Teuerung in der Schweiz deutlich moderater aus. Auch nach zahlreichen Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed betrug die Inflationsrate in den USA im März noch 5,0 Prozent und kam damit immerhin deutlich von den 6,0 Prozent im Februar zurück. Die Daten für April sind für den 10. Mai angesetzt.
Für die Eurozone liegen bereits Daten für den April vor – hier stieg die Inflation von 6,9 Prozent im März sogar leicht auf 7,0 Prozent an. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte erst am (gestrigen) Donnerstag ihre Zinsen im Kampf gegen die Inflation erneut um 0,25 Prozentpunkte. Zuvor war es allerdings drei Mal im Folge um 0,50 Punkte nach oben gegangen.
Alle Mitglieder des obersten Entscheidungsgremiums der Notenbank seien entschlossen, die hohe Teuerung zu bekämpfen, hatte EZB-Chefin Christine Lagarde in Frankfurt gesagt. «Wir wissen, dass wir noch Boden gutzumachen haben.»
Kaufkraft schwindet
Höhere Teuerungsraten lassen die Kaufkraft schwinden: Konsumentinnen und Konsumenten können sich für einen Franken, Euro oder Dollar weniger leisten. Das belastet das Wirtschaftswachstum, für das der private Konsum eine wichtige Stütze ist.
Auf der anderen Seite verteuern steigende Zinsen Kredite für Unternehmen, weshalb die eine oder andere Investition ausfallen könnte. Das wiederum bremst dann die Konjunktur.
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