Millionenverluste Es läuft offenbar nicht alles rund bei Investor Peter Spuhler

tsha

30.1.2020

Peter Spuhler beweist mit seinen Investitionen meist ein glückliches Händchen – aber nicht immer.
Peter Spuhler beweist mit seinen Investitionen meist ein glückliches Händchen – aber nicht immer.
Bild: Keystone

Peter Spuhler hat Stadler Rail zum Grossunternehmen gemacht. Doch nicht alle Investitionen des SVP-Mannes scheinen sich auszuzahlen.

Noch im Dezember wurde Peter Spuhler von den Lesern der «Handelszeitung» zum Unternehmer des Jahres 2019 gewählt. Dem Verwaltungsratspräsidenten des Zugbauers Stadler Rail wurde diese Ehre bereits zum fünften Mal zuteil. Geehrt wurde Spuhler auch, weil er Stadler Rail in diesem Jahr an die Börse geführt hatte. Doch nicht alle Investitionen des Unternehmers und SVP-Politikers zahlen sich aus, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Ein Unternehmen, das dem alt Nationalrat Sorgen bereiten dürfte, ist der Textilmaschinenbauer Rieter. Eigentlich wollte Spuhler die Firma aus Winterthur sanieren. Doch derzeit hat Rieter mit fehlenden Aufträgen zu kämpfen. So sorge der Handelskonflikt zwischen China und den USA für einen Geschäftsrückgang, so der «Tages-Anzeiger». Ausserdem gebe es Überkapazitäten bei Unternehmen, die mit den Maschinen von Rieter aus Fasern Garne für die Textilindustrie herstellen. Rieter kündigte deswegen kürzlich an, weltweit rund 180 Stellen abzubauen und am Hauptsitz in Winterthur künftig keine Maschinen mehr zu produzieren.

Der Umsatz des Unternehmens nahm 2019 um 29 Prozent auf 760 Millionen Franken ab. Der Bestellungseingang nahm zwar zu, allerdings primär wegen eines einzelnen Grossauftrags. Ein Gewinn wird wohl dennoch erzielt, erwartet wird ein Plus von 50 Millionen Franken. Dies aber auch nur, weil der Verkauf eines nicht mehr benötigten Fabrikareals in Deutschland rund 60 Millionen Euro in die Kassen von Rieter spülte. Ohne diesen Sondereffekt hätte das Unternehmen wohl rote Zahlen geschrieben.

Viele Lichtblicke

Peter Spuhler hält über seine Holding PCS rund 22 Prozent der Rieter-Aktien, dürfte von den schlechten Aussichten des Unternehmens also wenig begeistert sein. Ebenfalls düster ist die Lage des Winterthurer Autozulieferers Autoneum, in den Spuhler zuletzt 20 Millionen Franken gesteckt hat. Autoneum hatte im Oktober mit Matthias Holzammer einen neuen Chef bekommen, der bisherige CEO Martin Hirzel verliess das Unternehmen. Begründet wurde der Wechsel mit den Problemen der Firma in Nordamerika. Autoneum kündigte für das vergangene Jahr einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe an.

In anderen Geschäftsbereichen läuft es für Investor Peter Spuhler hingegen rund. So wuchs der Landmaschinen- und Schneefahrzeugherstellers Aebi Schmidt zuletzt stark – Spuhler ist Mehrheitseigentümer und Verwaltungsratspräsident des Unternehmens mit Sitz in Frauenfeld TG.

Und auch bei Stadler Rail könnte die Lage kaum besser sein. Vor wenigen Tagen erst erhielt der Schienenfahrzeugbauer den Zuschlag für einen Auftrag über 42 Metrozüge für die nordenglische Stadt Newcastle upon Tyne. Der Wert des Deals: umgerechnet fast 900 Millionen Franken. Peter Spuhler hatte Stadler in den 80er-Jahren gekauft und vom Kleinunternehmen mit seinerzeit 18 Mitarbeitern zum Grosskonzern umgebaut. Heute beschäftigt Stadler mehr als 8'500 Menschen.

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